AKTUALISIERT: Ebola in Düsseldorf? Am späten Montagnachmittag wollen die Ärzte Gewissheit haben
Düsseldorf, Montag, 4. Mai, 11 Uhr: Am späten Montagnachmittag sollen die Ärzte der Düsseldorfer Uniklinik Gewissheit darüber haben, ob der am Vortag aus dem Bochumer Elisabeth-Krankenhaus nach Düsseldorf verlegte Mann tatsächlich an Ebola erkrankt ist. Das teilte die Stadt mit. Derzeit laufe das Nachweisverfahren in Zusammenarbeit mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg.
Momentan besteht für den Mann aus Bochum der Ebola-Verdacht. Er liegt auf der Sonderisolierstation der Uni-Klinik. Dort gilt die höchste Sicherheitsstufe (siehe hierzu den report-D Hintergrund). Laut Mitteilung der Stadt war er nach einem Aufenthalt in Guinea erkrankt. Das Land in Westafrika gilt zusammen mit den Nachbarstaaten Liberia und Sierra Leone als Zentrum des aktuellen Ebola-Ausbruchs. Mehr als 10.000 Menschen sollen dort der Seuche zum Opfer gefallen sein.
In einem speziellen Intensiv-Rettungswagen der Düsseldorfer Feuerwehr war der Patient am Sonntagabend aus Bochum nach Düsseldorf verlegt worden. Sechs weitere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und zwei Polizeiwagen begleiteten den Transport, der nach Angaben der Stadt ohne Zwischenfälle verlief.
Der Krisenplan NRW sieht vor, dass ein Patient unter Ebola-Verdacht so schnell wie möglich in eine Klinik gebracht werden muss, die über eine entsprechend ausgerüstete Quarantänestation verfügt. Zum Beispiel die Uniklinik Düsseldorf. Sie ist eines von sieben deutschen Krankenhäusern, das für solch einen absoluten Ernstfall ausgerüstet und trainiert ist.
Drei Betten für solche Notfälle
Nach Angaben der Stadt hat die Düsseldorfer Uniklinik drei Hochinfektionsbetten, die Bestandteil des Seuchenalarmplans NRW seien. Sie seien baulich und technisch so ausgerüstet, dass einerseits Patienten versorgt werden können, andererseits keine Gefahr für Klinikpersonal und Besucher oder Bevölkerung besteht. So stehen zum Beispiel solche Räume unter Unterdruck, damit keine Keime oder Viren entweichen können. Krankenschwestern und Ärzte dürfen sich nur in Schutzanzügen dem Patienten nähern.
aktualisiert am 4. Mai, 11 Uhr