Hintergrund: So isoliert die Uniklinik Düsseldorf Hoch-Risiko-Patienten
Die Sonderisolierstation der Universitätsklinik Düsseldorf ist seit Sonntagabend scharf geschaltet. So nennen sie das dort, wenn der Ernstfall da ist. Ein Mann wurde aus dem Bochumer Elisabeth Krankenhaus nach Düsseldorf verlegt. Ebola-Verdacht. Ein Bluttest muss nun zeigen, ob der Patient, der aus Guinea stammen soll, tatsächlich infiziert ist.
Drei Hochisolierbetten gibt es in Düsseldorf. Sie gehören zum Verantwortungsbereich von Professor Dieter Häussinger, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie. Vier Stunden Vorlauf brauchen Ärzte und Pflegepersonal, um sich auf einen mutmaßlich lebensgefährlich infizierten Patienten vorzubereiten. In dieser Zeit werden die „normalen“ Patienten in andere Bereiche der Klinik verlegt.
Vier Stunden Vorlauf – dann wird die Hochisolierstation "scharf geschaltet"
„Wir behandeln hier Menschen, die an HIV, Tuberkulose, Malaria oder Dengue-Fieber leiden“, erläuterte der Koordinator der Sonderstation, Stefan Broxnick bei einem Pressetermin im Oktober. Sobald jemand mit dem Verdacht auf Ebola, Lassa- oder Krim-Kongo angekündigt ist, darf niemand mehr in diesem Bereich liegen.“
Neben dem besonders isolierten Krankenzimmer gibt es in Düsseldorf Extra-Garagen für die Rettungswagen, die den Patienten bringen, eigene medizinische Geräte, besondere Labore. 20 Millionen Euro wurde bis 2011 in die Hochisolierstation in Düsseldorf investiert.
Unterdruck soll Ausbreitung von Erregern durch die Luft verhindern
Je näher Ärzte und Pfleger dem Patienten kommen, desto niedriger wird der Luftdruck. Ein System aus Luftschleusen soll verhindern, dass sich Viren und Erreger durch die Luft ausbreiten. 1000 gelbe Einweg-Schutzanzüge zu einem Stückpreis von 100 Euro lagern für das medizinische Personal im Keller. Sie an- oder auszuziehen, dauert jeweils eine halbe Stunde. Maximal drei Stunden lang darf jemand im Inneren der Isolierstation arbeiten. So lautet die Klinikvorschrift. 15 Personen sind mindestens nötig, um einen Patienten in diesem Bereich rund um die Uhr zu versorgen.