Düsseldorf: ART Giants verlieren bei Phoenix Hagen durch gruseliges Schlussviertel
Die Ischelandhalle in Hagen gehört zu den gefürchteten Spielstätten der Teams in der zweiten Basketball Bundesliga Pro A. Bis auf Phoenix Hagen selbstverständlich, denn die „Ische“, wie sie liebevoll von den Südwestfalen genannt wird, ist die Heimspielstätte der Feuervögel. Vor der Meisterschaftspartie der ART Giants am Samstag (16.12.) hatte Hagens Coach Christopher Harris die Bedeutung des Publikums betont. „Die Ische ist besonders in der Liga, sie ist einmalig und in jedem Spiel ein Faktor“, so Harris.
Tatsächlich machten die knapp 3000 Zuschauer die Halle zum „Hexenkessel“, denn ihre Feuervögel drehten ein schon verloren geglaubtes Spiel noch in einen 80:65 Sieg (8:18, 23:18, 18:16 31:12). „Wir haben über 34 Minuten ein tolles Spiel erlebt, dann aber eine Phase gehabt, in der wir diese Partie aus den Händen gegeben haben. Da muss man dann sagen, dass das Ende aus unserer Sicht sehr unglücklich und unschön gewesen ist“, ärgerte sich Giants-Headcoach Florian Flabb.
Ausgerechnet im 600. Meisterschaftsspiel von Phoenix Hagen seit der Gründung 2004 spielten die Giants die Halle anfänglich ruhig. Nach den ersten zehn effektiven Spielminuten schaute man in der „Ische“ in viele fassungslose Gesichter. Angesichts des mauen Auftritts des Tabellendritten waren die knapp 3000 Zuschauer zunächst so geschockt, dass kaum ein Ton von den Rängen zu hören war. Der ART hingegen war von Beginn an gut im Spiel, ließ den Ball laufen und machte beim ihrer 18:8 Führung mehr als doppelt so viele Punkte wie die Hagener. Doch das Publikum erholte sich vom Schock, peitschte ihr Team nach vorne und die fanden zurück ins Spiel.
Zwei Viertel lang boten sich Hagen und Düsseldorf einen offenen Schlagabtausch. Die Gastgeber erholten sich von der enorm schwachen Wurfquote im ersten Viertel, während die Zuverlässigkeit beim ART etwas verloren ging.
So schmolz der zweistellige Vorsprung nach Viertel eins (52:49) bis vor das Schlussviertel zusammen. Aber der erste ART-Auswärtssieg der Saison lag noch im Bereich des möglichen.
Allerdings liefen die Giganten im Schlussabschnitt der Musik komplett hinterher. In den ersten sechs Minuten machten die Düsseldorfer keinen Korb, während die Hagener 19 Zähler verbuchten und die Partie drehten. Die „Ische“ stand Kopf.
Die Giants hatten den Zugriff auf ihre Gegenspieler verloren, wohl auch weil ihr Wadenbeißer Emil Marshall verletzt ausgefallen war. Unschöner Höhepunkt war eine kleine Rauferei zwischen Ben ShungU (ART) und Kristoffer Krause, die dafür beide des Feldes verwiesen wurden.
„Im letzten Viertel sind wir in unseren eigenen Abläufen sehr statisch geworden und haben die aggressivere Verteidigung der Hagener nicht mit einfachen Lösungen bestrafen können“, analysierte Flabb. „Über lange Zeit waren wir das bessere und dominantere Team in diesem Spiel, das müssen wir jetzt als positiven Aspekt für die weiteren Aufgaben mitnehmen.“
Phoenix Hagen – ART Giants 80:65 (8:18, 23:18, 18:16, 31:13)
Punkte ART Giants: Craig Lecesne (17), CJ Anderson (14), Alexander Richardson (2), Ben Shungu (12), Finn Fleute (4), Miles Osei, Paul Giese (2), Alexander Möller (4), Raiquan Clark (10), Marquill Smith und Benjamin Dizdar (beide nicht eingesetzt)