Düsseldorf: OB verleiht zwölf Martinstaler für ehrenamtliches Engagement
Gerade wurde am 5. Dezember der Tag des Ehrenamts gefeiert. Das passte es perfekt, dass Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller am Freitag (9.12.) Menschen in den Jan-Wellem-Saal eingeladen hatte, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich engagiert haben. Bereits zum 22. Mal wurden im Rathaus die Martinstaler verliehen. Eine besondere Ehrung, denn die zu Ehrenden werden aus den Reihen der Bürgerschaft für den Preis vorgeschlagen.
Meist handelt es sich dabei um die stillen Helfer*innen, die sich um andere kümmern, ohne großes Aufheben darum zu machen. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Ehrenamtlich Tätige tragen dazu bei, dass Düsseldorf eine lebenswerte Stadt ist. Was wäre unsere Gesellschaft ohne diese Menschlichkeit, die unentgeltlich und freiwillig von so vielen Bürgerinnen und Bürgern geleistet wird. Im Laufe der Zeit habe ich viele von ihnen persönlich kennengelernt. Ihr vielfältiger und unermüdlicher Einsatz beeindruckt mich immer wieder. Das Ehrenamt erhält auch zunehmend Zulauf von jungen Leuten und von Menschen mit Migrationshintergrund. Das freut mich ganz besonders.”
Die Preisträger*innen
Pamela Broszat
Pamela Broszat engagiert sich schon seit vielen Jahren ehrenamtlich. Sie kümmert sich um Geflüchtete, gibt Kindern Nachhilfe, und hilft ausländischen Familien bei der Kinderbetreuung, damit die Eltern etwas Freiraum haben. Darüber hinaus ist sie ehrenamtlich im Kulturverein in Gerresheim tätig.
Wolfgang F. Heck
Wolfgang F. Heck ist Ressortleiter “Kinder und Familien” bei der BürgerStiftung Düsseldorf und hat unter anderem das Projekt “gesund & munter” vor 15 Jahren mit ins Leben gerufen. Er ist seit der Gründung der BürgerStiftung im Jahr 2005 dabei und koordiniert neben seinem Ehrenamt auch zahlreiche Helfer*innen und Aktionen.
Heribert Klein
Heribert Klein setzt sich für Kinder in Not ein und arbeitet dabei eng mit Unicef zusammen. Er zeichnete verantwortlich für die Durchführung der Aktion “Einsatz für Kinderrechte – EIN PLATZ FÜR JEDES KIND”. Bisher konnte er bereits Spenden in Millionenhöhe sammeln. Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine, koordniierte er die Ukraine-Hilfe „Wasser“ und versorgte die Krankenhäuser in Kiew mit 650.000 Flaschen Desinfektionsmittel.
Rainer Kloke
Rainer Kloke ist seit vielen Jahren aktiv im Bewohnerbeirat des DRK-Zentrums in Grafental, einer stationären Altenhilfe mit 89 Plätzen. Dort leitet er die Sitzungen des Beirates, ist regelmäßig im Haus und steht den Bewohner*innen mit Rat und Tat zur Seite.
Gerti Kobarg
Gerti Kobarg arbeitet ehrenamtlich bei der Spieloase in Bilk, eine Institution, die seit 1985 einen Nachbarschaftstreff für Kinder und Familien organisiert, aber auch generationenübergreifende Angebote macht. Sie ist Vorsitzende des Vereins Spielen und Leben in Bilk e. V., dem Träger der Spieloase. Darüber hinaus organisiert sie das jährlich stattfindende Floragartenfest.
Renate Kühn
wurde unabhängig voneinander von gleich drei Personen für den Martinstaler vorgeschlagen. Sie war dreißig Jahre ehrenamtlich in der Diakonie tätig. Sie hat bei der Tafel gearbeitet und ist heute immer noch im Einsatz, wenn sie gebraucht wird. Seit 2017 engagiert sie sich bei den Altstadtengeln, wo sie Spenden und Dinge für ein menschenwürdigeres Leben von Obdachlosen sammelt. Regelmäßig kocht sie Essen für die Menschen und verteilt die Mahlzeiten. Bei den Menschen mit Lebensmittelpunkt Straße wird sie „Engel der Obdachlosen genannt“.
Sabine Merhar und Mirko Kürten
Sabine Merhar und Mirko Kürten leiten seit vielen Jahren gemeinsam die Martinsfreunde Hassels. Dazu gehört Jahr für Jahr genügend Sammler*innen zu begeistern, die bei den Anwohnern Geld für rund 1500 Martinstüten für die Kinder und die Durchführung des Zuges sammeln. Das Team organisiert die Musikkapellen und die Pferde, hält den Kontakt zu Polizei und Stadtverwaltung und legt mit diesen den jeweiligen Zugweg fest. Auch während der Pandemie organisierten sie Martinszüge.
Helmut Pohl
Helmut Pohl ist seit über 20 Jahren ehrenamtlicher Mitarbeiter der Telefonseelsorge in Düsseldorf. Regelmäßig leistet er drei Dienste pro Monat (davon einen Nachtdienst), in denen er den Anrufer*innen zuhört und versucht ihnen in ihrer Krise zu helfen. Für neue Kolleg*innen ist er ein gesuchter Hospitationsgeber, der sie in der Ausbildung begleitet und auf die Tätigkeit in der Telefonseelsorge vorbereitet.
Helgo Ringpfeil
Helgo Ringpfeil engagiert sich für den Düsseldorfer Sport-Club 1899 e. V.. Das Hochwasser im Jahr 2021 überschwemmte das Gelände des DSC und bedrohte die Existenz des Vereins. Ringpfeil ist es zu verdanken, dass die Schäden bewältigt werden konnten. Die Sportstätten stehen nun den fast 1.000 Kinder und Jugendlichen wieder für ihren Sport zur Verfügung. Ein Wochenende kennt Ringpfeil nicht, er ist an sieben Tagen in der Woche für den Club aktiv.
Brigitte Röhle
Brigitte Röhle ist seit 2007 im Hospiz am EVK in Unterbilk ehrenamtlich tätig. Vielseitig kümmert sie sich nicht nur um die Begleitung der Patient*innen, sie wirkt auch in der Hospizküche oder an der Rezeption. Ihre kompetente und einfühlsame Arbeit wird gleichermaßen von Hauptamtlichen, Patient*innen und Angehörigen geschätzt. Ihr zeitlicher Einsatz ist überdurchschnittlich hoch.
Martinstaler für “Neue Wege des bürgerschaftlichen Engagements”
Damit werden Personen, Vereine oder Initiativen geehrt, die sich durch innovative Ideen und privates Handeln auf noch unbekannte Pfade ehrenamtlicher Tätigkeit begeben haben. In diesem Jahr wurden das Team Simone Eßer und Eva Schwientek für ihr Netzwerk „Kleeblatt“ und die 92-jährige Regina Schäfer ausgezeichnet.
Simone Eßer und Eva Schwientek
Simone Eßer und Eva Schwientek haben das Netzwerk “Kleeblatt Düsseldorf *Trisomie 21” gegründet, einer Selbsthilfegruppe für Familien, die ein Kind mit Down Sydrom haben. Denn sie wissen aus eigener Erfahrung, wie viele Fragen nach der Geburt eines Kindes mit Trisomie 21 auftauchen und wie wichtig der Austausch mit anderen darüber ist. Rund 50 Familien mit Kindern zwischen null und zehn Jahren treffen sich regelmäßig und starten gemeinsame Projekte. Eines davon ist eine Fotoausstellung zum Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März. Informationen zur Gruppe finden Interessierte hier.
Regina Schäfer
Regina Schäfer ist trotz ihres hohen Alters seit Jahren im Sommer- wie Winterbrauchtum unterwegs und begleitet zahlreiche Schützenfeste und Karnevalsaktivitäten mit ihrem Fotoapparat. Geboren im Stadtteil Hamm ist sie den Menschen dort noch immer eng verbunden, auch wenn ihre Heimat schon lange Lohausen ist. Selbst der Oberbürgermeister hat schon mit ihr Bekanntschaft gemacht, wenn er bei den zahlreichen Schützenfesten den Stadtorden verleiht und dabei auch immer von Regina Schäfer abgelichtet wird.