Düsseldorf: Wie ein „Prinzenschuh“ zum Kunstwerk der DKG Weissfräcke für die Lebenshilfe wird
Die DGK Weissfräcke sind eine Karnevalsgesellschaft, die sich zum „Lackschuhkarneval“ bekennt. Das bedeutet aber nicht, dass es bei ihnen nur um den schönen Schein geht. Die Tradition, sich sozial zu betätigen, ist bei den Weissfräcken tief verwurzelt. Initiiert von Ex-Prinz Josef Hinkel verleihen die Senatoren der Gesellschaft seit der Session 2010/2011 den „Goldenen Lackschuh“ an Menschen oder Institutionen, die sich für soziale Belange in Düsseldorf engagieren.
Dabei ist der goldene Lackschuh in jedem Jahr ein Kunstwerk, dass in verschiedensten Formen einen Schuh darstellt. Das kann eine Skulptur, ein Bild oder ein Objekt sein. In diesem Jahr ist es der Abguss des rechten Schuhs des Bürgermeisters und Ehrensenators Josef Hinkel, inklusive seiner Signatur auf dem Absatz. Über das Kunstwerk und einen dazugehörigen Förderpreis freute sich die Lebenshilfe Düsseldorf.
Barbara Pick, Dietrich Lüpke und Patrick Busbach sind der Hausbeirat der Wohnstätte der Lebenshilfe auf der Forststraße in Benrath, in der 16 Menschen mit Handicap Leben. In Begleitung von der Vorstandvorsitzenden Erika Hampe und Christina Dill von der Lebenshilfe Düsseldorf waren sie am Freitag (1.12.) zur feierlichen Übergabe in den Jan Wellem Saal des Rathauses eingeladen. Dort wurden sie von zahlreichen Vertreter*innen der Weissfräcke und Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller herzlich begrüßt.
Der OB betonte die Bedeutung des Miteinanders von Menschen mit und ohne Behinderung, wie es auch im Karneval facettenreich gestaltet werde. Die Lebenshilfe ermögliche vielen Menschen Teilhabe, da sie Inklusion im Alltag lebe.
Dies hob auch der Senatssprecher der DKG Weissfräcke, Hubert G. Schneider, hervor. Begonnen als Elterninitiative, gründete sich 1960 der Verein Lebenshilfe und entwickelte sich seitdem stetig weiter. Sechzehn Einrichtungen gibt es mittlerweile in Düsseldorf, die Frühförderung, Kita, Beratung oder Wohnstätten bieten. 400 Kinder und 200 Erwachsene werden in den Einrichtungen von 270 Mitarbeiter*innen und Ehrenamtler*innen betreut. Teilhabe, Inklusion, Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe sind wichtige Ziele. Die Senatoren der Weissfräcke freuten sich in diesem Jahr besonders über die großzügige Unterstützung der Peter Schorr Stiftung, durch die das Preisgeld für die Lebenshilfe außergewöhnliche 18.000 Euro umfasst. Katrin Göller von der Peter Schorr Stiftung nahm an der Feierstunde teil. Dazu gab es den „Goldenen Lackschuh“, der von Weißfrack-Senator Prof. Karl-Heinz Schmäke, Chef der Kunstgießerei Schmäke, gefertigt worden war.
Überwältigt nahmen die Vertreter*innen der Lebenshilfe den Preis an – dabei mussten sie gleich zu mehreren anpacken, denn der auf einer Platte befestigte Schuh wog stolze 10,5 Kilo. Gerührt erfuhren die die Weissfräcke anschließend, welche Herzenswünsche mit dem Preisgeld erfüllt werden sollen. Unkaputtbare Holzspiele, eine Hollywoodschaukel und ein Massagesessel mit Aufstehhilfe berichtete das Trio von der Forststraße. Und Erika Hampe fügte hinzu, dass der größte Teil des Geldes für einen Therapiestuhl für die Frühförderung vorgesehen ist, der von den Heilpädagogen mehrfach verstellt werden kann und somit ein gemeinsames Sitzen am Tisch ermöglicht wird. Für den Goldenen Lackschuh wird nun ein Platz gesucht, an dem er von möglichst vielen bewundert werden kann.
Da es natürlich keine Veranstaltung der Karnevalisten ohne Ordensübergabe geben kann, erhielten die Preisträger zum Schluss noch die Ehrenzeichen der Weissfräcke und des Oberbürgermeisters. Mit strahlenden Gesichtern und einem dreifachen Helau verabschiedeten sich die Gäste, nicht ohne zum Besuch der Lebenshilfe einzuladen.