Düsseldorf: Rund 400 Beschäftigte der Unikliniken streikten zwei Tage
Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten an der Universitätsklinik Düsseldorf (UKD) und der Uni-Kliniken und Aachen, Bonn, Essen, Köln und Münster erneut zum Streik aufgerufen. Am 23. und 24. November traten daher zahlreiche Mitarbeitende nicht wie gewohnt ihren Dienst an, sondern gingen für ihre Forderungen auf die Straße.
„Der Personalmangel in den Kliniken ist weiterhin höchst problematisch“, erklärte ver.di-Landesleiterin Gabriele Schmidt. „Auf Kosten des Personals zu sparen, wird keinen positiven Umschwung bringen. Ganz im Gegenteil: wir befürchten, dass die Fluktuation noch zunimmt, wenn das Tarifergebnis die Lücke zum öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen nicht schließt. Das betrifft nicht nur die Pflege, sondern alle Bereiche, die in den Kliniken ineinandergreifen. Es liegt nun an den Arbeitgebern der Länder, die Attraktivität weiter zu steigern.“
Die Beschäftigten des UKD trafen sich am Donnerstagmorgen vor dem DGB-Haus und zogen von dort zum zakk in der Pinienstraße. Am Freitagmorgen startete der Protest auf dem Kirchplatz. Nach einer Kundgebung am Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales war der Johannes-Rau-Platz das Ziel. Dort begrüßte Stephanie Peifer, Geschäftsführerin ver.di Bezirk Düssel-Rhein-Wupper die Demonstrierenden. Sie lobte deren Einsatz, den sie bereits in dem langen Streik für den Entlastungstarifvertrag bewiesen hatten. “Gesundheit ist Gold wert, ihr seid Gold wert” rief sie den Streikenden zu. Ina Oberländer von ver.di trug den passenden goldenen Umhang als “Wonder-Woman” – denn ohne Superkräfte sei die Belastung auf den Stationen in den Schichten nicht zu schaffen.
Seit dem 26. Oktober 2023 laufen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Länder. Doch die Tarifgemeinschaft Deutscher Länder (TdL) als Arbeitgeberverband hat bisher noch nicht auf die Forderungen der Gewerkschaft reagiert. Ver.di fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro. Für Auszubildende soll die Vergütung um 200 Euro steigen und die unbefristete Übernahme nach bestandener Abschlussprüfung garantiert werden. Da die Verhandlungen am 7. und 8. Dezember fortgesetzt werden, unterstreicht die Gewerkschaft ihre Forderungen mit Warnstreiks. Breits für die nächste Woche wurde eine konzertierter Streik von mehreren Bereichen des öffentliches Dienstes angekündigt.
Auswirkungen im UKD
Das Universitätsklinikum Düsseldorf hatte Patienten auf die Streiks hingewiesen, betonten aber, dass eine Notdienstvereinbarung mit der Gewerkschaft abgeschlossen sei. Sollte es aufgrund der Streiks zu Verschiebungen von planbaren Behandlungen kommen, würden die Patient*innen informiert.
Die Verantwortlichen des UKD erklärten, dass die Tarifverhandlungen von der Tarifgemeinschaft Deutscher Länder (TdL) als Arbeitgeberverband geführt werden und sie selber darauf keinen Einfluss hätten.