Düsseldorf: Grüne nehmen die Stickoxide unter die Lupe
Bei einer Aktion an der Corneliusstraße haben die Düsseldorfer Grünen, unterstützt durch Oliver Krischer, MdB und stellvertretender Fraktionsvorsitzender, ein Messgerät zur Ermittlung der Stickoxide an der Kreuzung Herzogstraße angebracht. Zwar gibt es auf der Corneliusstraße eine offizielle Messstelle des Umweltamtes NRW, doch die Werte können an verschiedenen Messstellen stark variieren. Die Grünen haben in ihrem Wahlprogramm das klare Ziel formuliert ab dem Jahr 2030 nur noch abgasfreie Autos zu zuzulassen.
An der Corneliusstraße werden in diesem Container die Werte ermittelt, es kommt regelmäßig zu Überschreitungen
Stickoxide machen krank
Die Grenzwerte für Stickoxide wurden an der Messstation auf der Corneliusstraße in den ersten sechs Monaten 2017 an zwölf Tagen überschritten. Zwar haben die Umweltzonen sich positiv auf die Feinstaubbelastung ausgewirkt, die Situation bei Stickoxiden sei aber weiterhin dramatisch, führte Oliver Krischer aus. Von Stickoxiden gehen dabei große Gesundheitsrisiken aus: Sie können schwere Lungen- und Herz-Kreislauferkrankungen auslösen. Nach Berechnungen der Europäischen Umweltagentur sind mehr als 10.000 Todesfälle in Deutschland auf Verkehrsemissionen zurückzuführen. Uwe Warnecke, Grüner Bundestagskandidat für den Süden und Oliver Krischer brachten an einer Laterne im Kreuzungsbereich Cornelius- und Herzogstraße ein Passivsammler-Messgerät an, mit dem die Stickoxidwerte in den nächsten Tagen gemessen werden.
Ein kleines Teströhrchen sammelt die Belastungen mit Stickoxiden über mehrere Tage
Diesel-Fahrzeuge
Ein Problem seien die Dieselfahrzeuge, betonten die Grünen. Rund acht Millionen Fahrzeuge der Euro-Stufen 5 und 6 müssten nach ihrer Forderung auf Kosten der Hersteller nachgerüstet werden. Dabei sei das Softwareupdate unzureichend, eine Hardwareumrüstung müsse sein. In Amerika sei man dabei die Typengenehmigung für Fahrzeuge zu entziehen, wenn keine Umrüstung erfolge, das sei der einzige Weg, die Hersteller zum Handeln zu zwingen, findet Krischer. Eine Umrüstung ist keine Lösung für die 3,5 Millionen Diesel-Pkw mit Euro 4 weitere rund 2,8 Millionen mit Euro 3 oder älter, die laut Kraftfahrtbundesamt am 1. Januar 2017 in Deutschland zugelassen waren. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge, die zum Teil noch keine fünf Jahre alt sind. Eine Situation, die nur durch politische Vorgaben beeinflusst werden kann.