Düsseldorf: Arbeitsagentur warnt vor hartem Winter am Arbeitsmarkt
Am Düsseldorfer Arbeitsmarkt stehen die Zeichen auf Sturm: Im Oktober waren 25.211 Frauen und Männer als arbeitslos gemeldet. Das sind 116 Personen mehr als im Monat zuvor. Gegenüber Oktober 2022 verloren 2013 Personen zusätzlich ihren Job. Wieso Sturm? Weil der Herbstmonat Oktober normalerweise eine Belebung bringt und die Arbeitslosenzahlen in guten Zeiten deutlich sinken. Die Leiterin der Düsseldorfer Arbeits-Agentur, Birgitta Kubsch-von Harten, sieht deshalb für die nahe Zukunft schwarz: „Anders als im Herbst üblich, ist die Arbeitslosigkeit in Düsseldorf weiter angestiegen. Angesichts der fortbestehenden konjunkturellen Schwäche könnte der Arbeitsmarkt in Düsseldorf im Winter weiter unter Druck geraten.“
Die Arbeitslosenquote ist zum September um 0,1 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent gestiegen. Im Oktober des Vorjahres lag die Düsseldorfer Arbeitslosenquote noch bei 6,7 Prozent.
Erfolge bei der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit
Jede*r dritte Arbeitslose ist in Düsseldorf seit einem Jahr oder länger ohne Job. Hier verweist die Chefin der Arbeitsagentur, Kubsch-von Harten, auf Erfolge der eigenen Arbeit: „Seit zwei Jahren wird die Langzeitarbeitslosigkeit in Düsseldorf kontinuierlich abgebaut. Wir hatten während der Corona-Pandemie rund 3.000 Langzeitarbeitslose mehr. Beim Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit sind wir daher auf einem guten Weg“. Übersetzt in Zahlen bedeutet das: Mit 8520 Langzeitarbeitslosen hat die Zahl gegenüber September 2023 um 29 Frauen und Männer zugenommen (+0,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich bei den Langzeitarbeitslosen ein Minus von 655 Personen (-7,1 Prozent).
Junge wie Alte betroffen
Sowohl junge Menschen unter 25 als auch Alte jenseits der 55 Jahre erwischt die Arbeitslosigkeit im Oktober deutlich häufiger als im Vormonat und erst recht im Vorjahres-Monat Oktober. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahre sank im Oktober 2023 um 14 junge Frauen und Männer (-0,9 Prozent) auf 1628 Personen. Verglichen mit Oktober 2022 war es ein Plus von 192 Personen (+13,4 Prozent).
5917 arbeitslose Personen sind 55 Jahre oder älter. Sie machen einen Anteil von 23,5 Prozent in der Arbeitslosenstatistik aus. Die Arbeitslosigkeit ist sowohl im Vergleich zum Vormonat (+0,8 Prozent) als auch gegenüber Oktober 2022 (+12,4 Prozent) überdurchschnittlich angestiegen. Die Arbeitslosenquote der 55 bis unter 65-Jährigen lag im Oktober unverändert zum Vormonat bei 8,8 Prozent. Vor einem Jahr im Oktober 2022 lag sie noch bei 8,2 Prozent.
Versteckte Arbeitslosigkeit
Unter dem Stichwort „Aktive Arbeitsmarktpolitik“ nennt die Arbeitsagentur all jene, die zwar keinen Job haben, aber in einer Weiterbildung oder Eingliederungsmaß0nahme stecken und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. 2033 Menschen bereiteten sich im Oktober durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor (+7,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat). 1032 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (-18,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat). 923 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-19,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat). 293 Personen nahmen an Maßnahmen zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen teil (+ 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat).