Düsseldorf Garath: Stadt mietet ehemaliges Altenheim für Geflüchtete
Das ehemalige Hildegardisheim an der Ricarda-Huch-Straße in Garath steht bereits seit Anfang 2020 leer. Bis zu diesem Zeitpunkt betrieb die Caritas dort eine Altenheim. Doch aufgrund der neuen Anforderungen entschied man sich für einen Neubau in der Nachbarschaft. Pläne eines Investors für das Gebäude gab es schnell, doch ein Projekt mit der Graf-Recke-Stiftung für ein Wohnprojekt scheiterten. Bereits im April 2022 wurden dann Ideen konkret, dort Wohnraum für Geflüchtete zu schaffen. Wie vieles in Düsseldorf dauerte es “nur” 18 Monate, bis jetzt ein Mietvertrag mit dem Investor geschlossen werden soll.
Im Ausschuss für Gesundheit und Soziales wurde dem Vorhaben am Dienstag (24.10.) zugestimmt. In dem Objekt an der Ricarda-Huch-Straße 2 sollen bis zu 150 Geflüchtete, Obdachlose und Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine untergebracht werden. Der Mietvertrag soll auf zwölf Jahre geschlossen werden.
Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration: “Die Unterbringung von Geflüchteten und Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine in kurzfristig angemieteten Hotels ist mehr als doppelt so teuer wie die Unterbringung in langfristig angemieteten Gebäuden. Eine Unterbringung innerhalb unserer kommunalen Regelstrukturen ist der haushälterisch nachhaltigere Ansatz.”
Seit Kriegbeginn in der Ukraine am 24.02.2022 kamen 9.127 Flüchtlinge von dort nach Düsseldorf. 2.671 von ihnen sind noch in angemieteten Hotels untergebracht. 236 Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine und 2.873 Geflüchtete aus anderen Herkunftsländern leben in städtischen Unterkünften.
Die Stadt ist durch das Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG) und durch das Ordnungsbehördengesetz (OBG) verpflichtet, Unterkünfte für Geflüchtete, Obdachlose oder von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen zur Verfügung zu stellen. Durch den angespannten Düsseldorfer Wohnungsmarkt und den oft unklaren Status der Menschen ist es für sie schwer eine eigene Wohnung anzumieten.