Düsseldorf: Abwechslungsreiche Kunst in Unterbach
Einige der Werke sind hauchzart wie mit Engelsflügeln getupft. Andere wiederum sind kraftvoll mutig-farbenfroh. Wieder andere sind aus Stein herausgemeißelt oder aus Ton geformt und gebrannt. Die Kunstmeile Unterbach bot am Samstag und Sonntag (21. und 22.10.) ein breites Spektrum von Malerei in den unterschiedlichsten Stilen, Skulpturen, Keramik über Zeichnungen, Collagen, Glasmalerei bis hin zu Schmuckdesign und Fotografie.
„Wir präsentieren an zwölf Ausstellungsorten die Werke von insgesamt 30 Künstlerinnen und Künstlern“, verrät Uschi Witsch. Sie ist 2. Vorsitzendes der Kulturinitiative Unart, die bereits seit 24 Jahren die Kunstmeile organisiert.
Es war ein zweitägiges Gesamtkunstwerk, dessen Rahmen die Musik von Singer-Songwriterin Julika Elisabeth und den Swing-Jazzer von MachMaJaTzz bildete. Die Konzerte wurden einmal zur Eröffnung und als Sonderveranstaltung am Kunstmeilensonntag im Zentrum plus der AWO an der Gerresheimer Landstraße gespielt.
Die Gerresheimer Landstraße war auch der pulsierende Nervenstrang der Kunstmeile mit vier Ausstellungspunkten. In der Paul-Gerhard-Kirche an der Brorsstraße oder am Breidenplatz, an dem zwei Gebäude in Kurzzeit-Galerien verwandelt wurden, lagen nicht weit entfernt vom „Nervenstrang“.
Dagmar Branca, Irmgard Hamacher, Anne Pähler und Elisabeth Hunstiege stellten ihre Malerei, Skulpturen und Keramik-Kunstwerke gemeinsam im evangelischen Gemeindehaus aus. „Wer die Kunstmeile kennt, weiß, dass man auch mal ein paar Treppenstufen steigen muss, um interessante Werke zu sehen“, meint Hamacher lächelnd. Was das Künstlerinnen-Quartett präsentierte, war abwechslungsreich, bunt, monochrom, zwei- und dreidimensional. „Es soll ja abwechslungsreich sein, damit es interessant ist“, so Hamacher.
Wegen Corona ist es erst die 22. Auflage in 24 Jahren Kunstmeile. „Nach zwei Jahren Corona-Pause haben wir im vergangenen Jahr die Neuauflage begangen“, erläuterte Branca, aber geändert habe sich trotz Pause nicht viel. „Die Leute sind weiterhin sehr interessiert und nutzen die einzelnen Ausstellungspunkte auch als Ort, um sich zu treffen und zu klönen.“ So ist der Verkauf der Werke auch nicht vorrangiges Ziel der Kunstmeile, sondern dass die Werke aus den Ateliers in die Öffentlichkeit geholt werden und die Besucher*innen diese auch gerne kommentieren sollen. „Unart will das gesamte kulturelle Leben in Unterbach ankurbeln“, erklärt Witsch. „Deshalb veranstalten wir auch Lesungen, Theater und Musikaufführungen.“ Darauf können sich nicht nur die Unterbacher*innen freuen.