Rund 7000 Teilnehmende bei Pro-Palästina-Demo in Düsseldorf
Während in Israel die Gerichtsmediziner und Ermittler immer noch Mühe haben, die mehr als 1400 Todesopfer des Hamas-Angriffs zu identifizieren – weil die Leichen dermaßen verstümmelt sind – protestierten am Samstag (21.10) rund 7000 Anhänger der Palästinenser in Düsseldorf. Die Demo wurde von einem starken Polizeiaufgebot begleitet. Der Protestzug bewegte sich vom Hauptbahnhof über die Graf-Adolf-Straße und die Königsallee zur Wiese vor dem NRW-Landtag.
Für die Teilnehmenden ist die Sache klar: Der Hamas-Terror wird als „Notwehr“ der Palästinenser gedeutet. Einige Teilnehmerinnen reckten ihren rechten Arm gerade in die Höhe, um weiße, mit roter Farbe als Blutersatz besudelte Handschuhe zu zeigen. Der Feind dieser Menschen ist Israel. Und dass sie die für eine Demokratie selbstverständlichen Rechte wie die Meinungsfreiheit und das Recht auf Demonstration nutzen, hält die Anhänger der Palästinenser von keinerlei Beleidigung und Fake News zurück.
So wurde Düsseldorfs Oberbürgerbürger Stephan Keller beschimpft, der die Demonstrationen der Palästinenser-Anhänger als „Provokation“ bezeichnet hatte. „Herr Keller, Demo gegen Genozid der Palästinenser ist keine Provokation, sondern Pflicht“, lautete ein Transparent; ein Rufer forderte Keller auf, seine Aussage zurückzunehmen, ansonsten werde man ab sofort wöchentlich demonstrierten.
Da neutrale Berichterstattung bei einer Parteinahme für Terroristen stört, lautete ein anderer Schlachtruf: „Deutsche Medien lügen – lasst Euch nicht betrügen“. Zudem wurde dem deutschen Staat eine direkte Mitschuld an dem israelischen Vorgehen im Gaza-Streifen in den vergangenen Monaten unterstellt: „Deutschland finanziert – Israel bombardiert“.
In der derart aufgeheizten Stimmung versuchten die Polizei und die Anmelder der Demo dennoch so gut wie möglich zu kooperieren. So wurden vor dem Protestzug Plakate und Slogans aus dem Demozug entfernt und darauf hingewiesen, dass Vermummung nicht erlaubt sei. Einige Polizeibeamte hatten Übersetzer an ihrer Seite, um notfalls sofort bei Sprechchören in arabischer Sprache einschreiten zu können.
Als die Demonstration schließlich auf der Wiese vor dem NRW-Landtag ankam, rein erste einer der Redner dort an “die zivilen Opfer auf beiden Seiten”.