Düsseldorf: Querfeldrhein – ein Spektakel für alle Radsport-Fans
Dass es in der Nacht von Samstag (14.10.) auf Sonntag (15.10.) geregnet hat, und das nicht zu knapp, konnte Claudia Witzig nicht schrecken. Die Kölnerin hielt eisern an ihrem Plan fest, beim „Queerbeet Hobby Frauen“-Rennen beim „Querfeldrhein“ auf der Düsseldorfer Galopprennbahn an den Start zu gehen. „Der Matsch ist doch dann für alle da. Die Bedingungen sind für alle gleich“, erläuterte Witzig. Und passend zu dem Namen ihres Radsportclubs „Racing Team Cölle – da simmer dabei“ war sie dann auch dabei. Und das mit Erfolg, denn sie gewann nicht nur die Altersklasse Ü40, sondern auch direkt das ganze Rennen. „Das ist eine super Veranstaltung, einfach mega geil“, jubelte Witzig, die im Vorjahr bereits im Hobbyrennen den zweiten Platz belegt hatte. „Das Querfeldrhein ist ein Fixpunkt in meinem Rennkalender. Ich komme auch im nächsten Jahr wieder.“
2023 war sie eine von mehr als 800 Radsportbegeisterten, die das Gelände, auf dem normalerweise die heißblütigen Vierbeiner für Geschwindigkeit sorgen, in ein Cyclo Cross-Velodrom verwandelten. „Es hat sich gelohnt, dass wir mit den Mountainbikes einen neuen Aspekt in unser Programm aufgenommen haben“, erklärte Stephan Hörsken, der Vorsitzende des Cycling Clubs Düsseldorf und gemeinsam mit Carsten Wiens von der „Schicken Mütze“ Hauptorganisator des 3. Querfeldrheins. „Wir wollten alle von Düsseldorfer Vereinen angebotenen Offroad-Radsportdisziplinen unter einem Dach vereinen.“ Im Programm waren unter anderem Mountainbike Fahrtechnik- und Sprung-Kurse, ein Kids MTB-Parcours und MTB-Jump-Sessions.
Der Schwerpunkt lag aber weiterhin auf der schnellen von den eigenen Muskeln angetriebenen Fahrt auf zwei dünnen Rennradreifen. Diesmal sogar mit hoher internationaler Beteiligung, denn beim Querfeldrhein wurde erstmals ein von der Union Cycliste Internationale (UCI), also dem globalen Radsportverband, anerkanntes Weltranglistenrennen ausgefahren.
So starteten in den sportlich hochwertigsten Rennen auf dem 2,7 Kilometer langen Rundkurs aus Asphalt, Gras, Schotter, Kies, Sand und Matsch Starter*innen aus neun Nationen. In den Eliterennen siegten nicht die deutschen Favoriten wie beispielsweise die dreimalige U23 CycloCross-Meisterin Judith Kral (Heizomat Radteam p/b Kloster Kitchen) oder der vierfache nationale Meister Marcel Meisen (Stevens Racing Team). Bei den besten CiycloCross-Fahrern stand Lander Loockx und bei den Frauen Francesca Baroni (Italien) ganz oben auf dem Treppchen.
Die Bundesligarennen in den verschiedenen Altersklassen waren Anziehungspunkt für Radsportler*innen aus ganz Deutschland. Dafür verwandelten die Organisatoren die Galopprennbahn Düsseldorf in ein Spektakel voller Cyclocross, Gravelspaß, Dirt Jumps und Kids-Races – sowohl für Anfänger als auch für die Top-Rad-Elite. 95.000 Euro investierten die Organisatoren in den Kurs. „Kostentreiber waren zwei Brücken, die wir bauen mussten, damit die Golfer ihren Spielbetrieb im Inneren der Rennbahn ungestört fortführen konnten“, erläutert Hörsken. „Jede Brücke hat 20.000 Euro gekostet.“ Diese Rampen zu überwinden, war aber nur ein kleiner Teil des wilden kilometerlangen Ritts über Stock und Stein. Es gab ein ständiges auf und ab vom Rad, um die Hürden zu überwinden und ein langer Kampf durch Schlamm und Matsch. Das alles machte den vielen Radsportfans beim Querfeldrhein unendlich viel Spaß.