Düsseldorf Stockum: Doch keine Hochhäuser auf dem Fashion-Haus-Gelände?
Das Interesse der Nachbarschaft war deutlich größer als die Firma CR Investment Management und die Stadt Düsseldorf gedacht hatten: Über 200 Interessierte besuchten am Freitag (9.6.) der Bürgerworkshop, bei dem die Ideen zur Zukunft des Geländes der Fashion Häuser vorgestellt wurden. Trotz der für Berufstätige ungünstigen Startzeit von 13 Uhr reichten die Stühle im Versammlungsraum des Fashion-Hauses 2 nicht aus. Bis 17 Uhr wurde teils heftig über die Pläne diskutiert.
Mit so großem Interesse hatten die Veranstalter nicht gerechnet
Harter Stand für Dezernentin
Cornelia Zuschke, Dezernentin für Bau, Planung und Verkehr, wurde schon vor Beginn der Veranstaltung mit teilweise heftigen Vorwürfen der Anwohner rund um die Fashion-Häuser konfrontiert. Der Bau von Hochhäusern mit 12 Etagen und mehr sei unmöglich und würde keine Zustimmung bei den Bürgern finden, verlautete in wenig freundlichem Tonfall.
Cornelia Zuschke warb um Vertrauen für den Prozess
Es kostete die Dezernentin einige Mühe, den aufgebrachten Besuchern klar zu machen, dass es noch keine konkreten Baupläne gäbe. Beim Bürgerworkshop sollten die Ideen vorgestellt werden, die ein Architekturbüro im Auftrag des Eigentümers der Fashion-Häuser, der Firma CR Investment Management (CR), erarbeitet hat. Anhand dieser Entwürfe sollten beim Workshop Ideen, Meinungen, Befürchtungen und Anregungen der Teilnehmer gesammelt werden.
Drei Ideen für die Zukunft des Geländes der Fashion Häuser
Doch viele der Teilnehmer hatten sich ihre Meinung über die Pläne offensichtlich bereits vor der Präsentation gebildet und waren auch nicht gewillt, die von CR zur Veranstaltung eingeladenen Städtebauexperten aus Zürich und Ulm anzuhören. Die Stimmung im Saal war hitzig, doch der Appell von Cornelia Zuschke, dem Prozess der Ergebnisfindung eine Chance zu geben, selbst wenn man aktuell kein Vertrauen dazu habe, beruhigte die Gemüter etwas.
In drei Gruppen wurden die Entwürfe diskutiert
In separaten Räumen wurden die drei städtebauliche Grundideen für die Entwicklung des Quartiers vorgestellt und diskutiert. Alle Entwürfe zeigten die Unterbringung von etwa 500 Wohneinheiten in höhenmäßig gestaffelten Bauten auf. Die Anordnung der Gebäude war unterschiedlich. Ausgehend von der ein- bis zweigeschossigen Wohnbebauung im Umfeld der Fashion-Häuser, steigerte sich die Höhe der geplanten Gebäude zur Danziger Straße hin, wodurch eine Art Lärmdämmung versucht wurde. Alle Ideen griffen den bestehenden Grüngürtel auf und versuchten ihn zu erhalten. Neben der Wohnbebauung beinhalteten die Varianten Möglichkeiten für einen Kindergarten, Seniorenwohnungen, Mehrgenerationenmodelle, Dienstleitungen und Einkaufsmöglichkeiten. Der Verkehr sollte nicht die Anliegerstraßen belasten, sondern von der Danziger Straße zu- und abfließen. Stellplätze würden in Tiefgaragen realisiert.
Auf Karten wurden die Anregungen, Kritik und Prüfaufträge gesammelt
Fazit: Hochhäuser sind nicht gewollt
Als Fazit fasste Cornelia Zuschke zusammen, dass die Anwohner die Bebauung mit Hochhäusern ablehnen. Die zahlreichen bei der Veranstaltung genannten Kritikpunkte und Anregungen werden nun gesichtet und gehen in einen neuen Entwurf der Architekten ein. Zuschke sagte die Bildung eines Lenkungskreises zu, in dem die Stadt, der Eigentümer, die Architekten und ein Vertreter der Siedlergemeinschaft als Repräsentant der Anwohner, die weiteren Arbeitsschritte besprechen. Ideen, Kritik oder Anregungen können auch jetzt noch per Mail an ideen@fashionhouse.de gesendet werden. Die Dokumentation des ersten Workshops erfolgt über die Homepage der Stadt Düsseldorf unter www.duesseldorf.de/stadtplanungsamt/projekte/qualitaetssichernde-verfahren.html und kann dort von den Bürgern eingesehen werden.
Claudius Meyer, Geschäftsführer und Gründungsgesellschafter von CR, hat vor einem Jahr mit klaren Vorstellungen das Gelände der Fashion Häuser gekauft
So geht es weiter
In einem zweiten Bürgerworkshop am 15. September wird vorgestellt, wie die Ergebnisse des ersten Workshops in die Planungen einbezogen wurden.
Die Ergebnisse des Workshop-Verfahrens sollen zum Jahresende vorliegen und von CR und der Stadt Düsseldorf in konkrete Pläne zur Umnutzung des Grundstücks einfließen. Im Anschluss wird das Bebauungsplanverfahren einleiten, dem die politischen Gremien zustimmen müssen.