GRÜNE der BV 7 sprachen mit der neuen Beauftragten für Flüchtlinge Miriam Koch
In keinem Stadtteil Düsseldorfs gab es in den vergangenen Wochen so viele Informationsveranstaltungen zum Thema Asylbewerber wie im Bezirk 7: Gerresheim, Grafenberg, Hubbelrath, Knittkuhl und Ludenberg. Aber in keinem anderen Stadtteil sind bis jetzt auch so viele kritische Stimmen gegen den geplanten Bau von Wohnanlagen für Flüchtlinge laut geworden.
Dies nahm die Stadtbezirksgruppe der GRÜNEN zum Anlass, sich aus erster Hand von Miriam Koch über den aktuellen Stand informieren zu lassen.
Düsseldorf lebt eine Willkommenskultur
Die neue Flüchtlingsbeauftragte ist offiziell seit heute im Amt, hat aber seit ihrer Ernennung am 5. Februar schon unzählige Termine und Gespräche hinter sich. Dabei beurteilt sie die Stimmung in Düsseldorf als sehr positiv den Asylbewerbern gegenüber. Sie berichtet über eine neue Unterkunft auf der Friedrich-von-Spee-Straße, in der 60 Menschen untergerbacht werden. Die Katholische und die Evangelische Kirche engagieren sich dort sehr und heißen die Bewohner willkommen.
Stadtverwaltung ist gefordert
Wohnungsangebote für Asylbewerber aus der Bevölkerung werden jetzt von einem Mitarbeiter im Amt für Gebäudemanagement aufgenommen und geprüft.
Um Hilfsangebote aufzunehmen und Informationen schnell verteilen zu können, ist eine neue Homepage in Planung. Dort werden Bürger detaillierte Informationen finden, an wen man sich bei Fragen oder Angeboten wenden kann. Auch die Bezirksvertretungen sollen ihren Teil beitragen. Ziel ist es überall „Runde Tische“ zu etablieren, die als Ansprechpartner dienen und eine koordinierende Funktion haben.
Nur gemeinsam ist diese Aufgabe zu schaffen
Dr. Maria Icking, zweite. Stellvertretende Bezirksvorsteherin, betonte bei dem Treffen am Dienstag (17.2.), wie wichtig es sei, bei dem Thema Asylbewerber parteiübergreifend an einem Strang zu ziehen. Gegenseitige Vorwürfe des „Zündelns“ seien der Situation ebenso wenig zuträglich wie der Versuch der Profilierung auf dem Rücken der Flüchtlinge. Gemeinsam mit Miriam Koch sieht sie die Hauptaufgabe darin Ängste zu nehmen. Begegnungen mit den Asylbewerbern sollen gefördert werden. Schon jetzt gibt es erste Pläne für gemeinsame Feiern.
Viele Fragen sind noch offen
Zu den Bauvorhaben im Gebiet der BV 7 ist Miriam Koch mit den Ämtern, aber auch mit den Kritikern im Gespräch. Ob Gebäude auf dem LVR-Gelände als Unterkünfte für Asylbewerber genutzt werden können, hat sich noch nicht geklärt.
Ebenfalls offen ist die Frage, in welchen Räumlichkeiten sich zukünftig das Büro der Flüchtlingsbeauftragten befinden wird. Etwas heimatlos arbeitet sie derzeit noch an ihrem alten Schreibtisch in der Fraktion der Grünen. Doch seit heute steht fest: Stephan Soll übernimmt die Fraktionsgeschäftsführung von Miriam Koch – und damit auch ihren Schreibtisch.