Düsseldorf: Bürgerinitiative möchte bei Veränderungen in der Paulsmühle mitsprechen
Das Ortsschild „Bad Paulsmühle“ steht am Brunnen aus drei stilisierten Mühlsteinen an der Ecke Paulmühlen- und Telleringstraße mitten zwischen den Mitgliedern der neu gegründeten Bürgerinitiative „Lebenswerte Paulsmühle“. Dem Viertel stehen große Veränderungen bevor. Die Bürger wollen darauf achten, dass die Lebensqualität dabei nicht verloren geht.
Das Quartier verändert sich
Das Arbeiterviertel in Süden von Benrath verändert sich: Der Neubau des Albrecht Dürer Kollegs, 400 neue Wohneinheiten auf der BEA-Brache, weitere 300 Wohnungen an der Berufsschule und die bessere Anbindung an den Dorfkern durch das Erweitern der Fußgängerröhre. Dies alles ist eine Chance für das Viertel, aber die Bewohner sehen auch Probleme.
Peter Josef Kleefisch und Marianne Holle leben schon lange in der Paulsmühle und hörten sich die Pläne der neuen Bürgerinitiative an
Verkehr und Lärm
Dazu gehören die zu erwartenden Verkehrsströme. Schon bei der ersten Versammlung der Bürgerinitiative an der Kreuzung Paulsmühlen und Telleringstraße am Donnerstag (27.7.) mussten die Gespräche immer wieder unterbrochen werden. Zu laut war der vorbeifahrende Verkehr. Wie die vielen zusätzlichen Fahrzeuge, die durch die neuen Wohnungen und die Schüler des Berufskollegs, künftig durch die Paulsmühle brausen, auf den engen Straßen Platz finden oder parken sollen, ist den Bewohnern ein Rätsel. Bereits in einer ersten Bürgerinformation äußerten sie ihre Kritik, dass die Verkehrsplanung unzureichend sei. Eine ursprünglich angedachte Entlastungsstraße entlang der Bahngleise scheint durch die vorhandenen Gebäude nun nicht mehr möglich. In Gesprächen mit der Verwaltung und den Vertretern der Politik möchten die Vertreter von „Lebenswerte Paulsmühle“ erreichen, dass die Belastung für die bestehenden Wohnviertel gering ausfällt.
Schon vor einigen Jahren hatte die Initiative "Lärmschutz Paulsmühle" den Lärm durch die Autobahn A59 beklagt. Dort scheint eine Lösung in Sicht, denn nach Informationen der Bezirksverwaltungsstelle ist Flüsterasphalt vorgesehen, nur der Termin steht noch nicht fest.
David Salomo aus dem Tilly-Team hat der Bürgerinitiative ein Illustration gezeichnet
"Lebenswerte Paulsmühle"
Elke Nowak, Helge Kappert und der Neu-Paulsmühler Andreas Vogt versuchen zusammen mit den Bewohnern des Quartiers frühzeitig in die Planungen einbezogen zu werden. Sie thematisieren in ihrer Initiative "Lebenswerte Paulsmühle" aber nicht nur den Lärmschutz. Gemeinsam mit der Politik, den Behörden, Vereinen, Institutionen, Unternehmen und Menschen vor Ort wollen sie das Viertel durch weitere Geschäfte, eine Apotheke, Gastronomie, Radwege und Aktionen aufwerten.
Im November wird es ein Treffen im Bürgerhaus geben, bei dem alle Interessierten über den aktuellen Stand informiert und weitere Ideen gesammelt werden. Kontakt mit der Initiative kann man über den Facebook-Account Lebenswerte Paulsmühle, per Mail an Andreas Vogt Avogt@web.de oder Telefon 0172-8922414 aufnehmen.
Auch Samuel und Justin setzten sich für eine lebenswerte Paulsmühle ein
Bolzen auch am Sonntag
Dass auch die jungen Menschen im Quartier Probleme offensiv angehen, zeigten Samuel und Justin bei dem ersten Treffen der Initiative. Sie haben eine Unterschriftenaktion gestartet, da sie sich dafür einsetzen, dass der Bolzplatz in der Paulsmühle neben dem Lauftreff auch an Sonntagen geöffnet ist. Derzeit schließt der Lauftreff den Platz nur an Werktagen morgens auf und abends wieder ab. Die jungen Sportler wollen aber auch an Sonntagen spielen und sind sich sicher, dass die Anwohner kein Problem damit haben. Nun sollen sie gesammelten Unterschriften in der Bezirksvertretung übergeben, damit der Vorgang geprüft werden kann.