Düsseldorf Düsseltal: 77-Jähriger geschlagen und die Treppe hinunter gestürzt – 33-Jähriger in U-Haft
Angefangen hat diese Mordermittlung als Unfall: Ein 77 Jahre alter Mann aus Düsseldorf Düsseltal wurde blutüberströmt am Morgen des 5. August neben seinem Bett aufgefunden und starb am 8. August in einem Düsseldorfer Krankenhaus. Polizeiroutine ist in einem solchen Fall ein „Todesermittlungsverfahren“. Jetzt sitzt ein 33-jähriger Rumäne als Verdächtiger in U-Haft. Bei ihm wurden Handy, Armbanduhr und Geldbörse des Seniors sichergestellt.
Störende Details
Polizeihauptkommissarin Mareike Vieten hat die Mordkommission geleitet, die anhand von Details und Videoaufzeichnungen eine Straftat rekonstruieren und den mutmaßlichen Täter dingfest machen konnte. Vier Details passten für Vieten nicht zu einem Unfall: Ein Bekannter hatte sich in der Nacht vom 4. Auf den 5. August an einer Tankstelle vom Mordopfer verabschiedet und gesehen, dass zwei Männer hinter dem 77-Jährigen hergingen. Die Ehefrau des Seniors vermisste Handy, Portemonnaie und Uhr ihres Mannes. Ein Nachbar hatte in der Nacht gehört, wie die Haustür laut zuschlug und im Bereich der Kellertreppe gab es einen Blutfleck.
Belastendes Videomaterial
Grund genug für das Kriminalkommissariat 11, am 9. August eine Mordkommission zu bilden – einen Tag, nachdem die Polizei erstmals von dem Tot des 77Jährigen erfahren hatte. Zeugenaussagen und Videoaufzeichnungen der Tankstelle nährten den schlimmen Verdacht, dass es die Ermittler mit einer Gewalttat zu tun hatten. Denn auf den Videos war ein Mann, der bereits polizeibekannt war: Der 33-Jährige Rumäne war laut Polizei 2018 nach Düsseldorf gekommen und 2019 zwei Raubtaten verübt, für die er zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden war. Weil er sich auch im Knast wenig kooperativ gezeigt habe, musste er die Haftstrafe in voller Länge verbüßen. Seite Ende März 2022 war er wieder auf freiem Fuß.
Hinweise der Gerichtsmediziner
Von der Gerichtsmedizin bekamen die Ermittler die nächste Bestätigung. Der Tod sei durch eine stumpfe Gewalteinwirkung verursacht worden. Im Kopfbereich wurden Anzeichen für einen Schlag festgestellt. Der Körper zeigte alle Merkmale eine Treppensturzes. Ob der 77-Jährige durch den Schlag gegen den Kopf die Treppe hinabgestürzt ist – oder zusätzlich vom Täter gestoßen wurde, ist nicht bekannt.
Bankkarte des Opfers genutzt
Allerdings gab es die nächsten Hinweise von der Bank des Opfers. Mit dessen Debitkarte seien Waren bezahlt worden, als der Mann bereits im Krankenhaus lag und mit dem Tod rang. Auch aus den Geschäften gab es Videoaufzeichnungen. Auch diese Videos zeigten, wie die Aufzeichnungen von der Tankstelle – den 33-jährigen Tatverdächtigen als Nutzer der fremden Geldkarte.
Der Tatverdächtige schweigt
Auf dieser Basis erwirkten die Beamten einen Durchsuchungsbefehl und einen Haftbefehl gegen den 33-Jährigen. Die Vorwürfe: Mord in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge. Die Wohnung seiner Freundin sei durchsucht, die Beute dort sichergestellt worden. Der Mann habe bei seiner Festnahme keinen Widerstand geleistet. „Aber natürlich war er nicht kooperativ.“ Seit er festgenommen wurde, schweige er zu der Tat.