Nils Dolle leitet die Bezirksverwaltung 9: „Der Schlüssel ist eine gute Informationspolitik“
Nils Dolle (47) leitet seit dem ersten März die Bezirksverwaltungsstelle 9. Die ist für alle Stadtteile zwischen Wersten und Urdenbach zuständig. Report-D besuchte ihn wenige Tage nach dem Start in seinem, für ihn noch neuem Büro.
Welche Aufgaben hat der Leiter einer Verwaltungsnebenstelle?
Ich sehe mich als Vermittler zwischen Verwaltung und Politik. Anträge oder Anfragen der Politik trägt die Bezirksverwaltungsstelle in die Verwaltung. Natürlich sorgen wir auch dafür, dass sie adäquat und zeitnah beantwortet werden. Auf der anderen Seite unterstützen wir die Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung beim Einbringen von Beschlussvorlagen, damit die Bezirksvertreter über geplante Maßnahmen informiert sind und von Ihnen Entscheidungen dazu getroffen werden können. Ein weiterer Part ist die Organisation von Veranstaltungen und die Vertretung nach außen. Ganz wichtig ist die Vernetzung in den Stadtbezirk, der Kontakt zu Vereinen, Gremien und Institutionen. Das Arbeitsfeld ist neu für mich und ich bin gespannt, was die tägliche Arbeit so bringen wird.
Was war für Sie der Grund, sich auf diese Position zu bewerben?
Ich bin in Benrath geboren, habe dann 23 Jahre in Holthausen gelebt und wohne seit 24 Jahre in Benrath. Ich kenne und schätze den gesamten Stadtbezirk. Durch meine Mitarbeit beim Städtebauförderprogramm Soziale Stadt war ich häufig bei Außenterminen und habe den Kontakt vor Ort gesucht. In einer Verwaltung sitzt man manchmal etwas im Elfenbeinturm. Den unmittelbaren Kontakt und Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern habe ich schätzen gelernt und den erhoffe ich mir auch in meiner neuen Aufgabe.
Welche Herausforderungen kommen auf sie als erstes zu?
Größte Herausforderung ist die Koordination zur Betreuung der Asylbewerber an der Benrodestraße und an der Schimmelpfennigstraße. Ein anderes großes Thema sind die Entwicklungsflächen: Die Paulsmühle mit dem eventuellen Bau des Albrecht-Dürer-Kollegs und dem Mühlenviertel. Die Schließung von Thyssen-Krupp Nirosta. Natürlich auch der Reisholzer Hafen. Im Auge behalten muss man zudem Hassels Nord. Dort ist es zwar ein wenig ruhiger geworden, aber die Probleme sind noch nicht gelöst.
Nils Dolle
Wie werden Sie damit umgehen, dass das Handeln der Verwaltung von Bürgern und Initiativen zunehmend kritischer hinterfragt wird?
Der Schlüssel ist immer eine gute Informationspolitik. Das sehe ich als sehr wichtig an. Das ist für die Verwaltung manchmal nicht einfach, da oft viele Abstimmungen erforderlich sind. Es ist immer eine Gratwanderung – was kann ich an Informationen öffentlich machen kann. Völlige Transparenz ist sicherlich eine Illusion. Manchmal braucht es ganz einfach eine gewisse Zeit, bis eine sinnvolle Antwort vorliegt.
Was wünschen Sie sich von den Politikern und von den Bürgern im Süden?
Offenheit, Ehrlichkeit und Verständnis für Verwaltung, wenn Antworten mal etwas länger dauern. Ich stehe den Bürgerinnen und Bürgern gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.