Neuer Straßenname in Düsseldorf Flingern: Luise Rainer Straße
Die zweifache Oscar-Preisträgerin Luise Rainer ist die neue Namenspatin für die ehemalig Hans-Günther-Sohl-Straße in Flingern Nord. Der Stadtrat hatte im Dezember die Umbenennung beschlossen und am Samstag (11.3.) wurde das erste der neuen Straßenschilder enthüllt. Zur Feier der neuen Straße und zu Ehren der Namensgeberin wird am Sonntag (12.3.) der Film „der Große Ziegfeld“ mit Luise Rainer in der "Black Box" gezeigt.
Die Schauspielerin Luise Rainer ist ein Düsseldorfer Mädchen und bis heute die einzige deutsche Schauspielerin, die zweimal mit einem Oscar für die beste weibliche Hauptrolle ausgezeichnet wurde. Seit Samstag (11.3.) trägt die Straße am Living Circle, dem ehemaligen Thyssen-Trade-Center, in Flingern Nord, den Namen des 2014 verstorbenen Hollywood-Stars.
Ein kleines Zusatzschild informiert über die Namensgeberin
Damit erhält eine Straße ihren Namen, die vor 25 Jahren als Hans-Günther-Sohl-Straße benannt worden war. Die Bezirksvertretung ging damals auf den Vorschlag der Firma Thyssen ein, die auch maßgeblich den Bau der Straße betrieben hatte. Doch es regte sich Widerstand gegen den Straßennamen, denn Sohl war NSDAP-Mitglied (1933 bis 1945) und Wehrwirtschaftsführer des NS-Regimes. Er arbeitete später als Rüstungsmanager und war er für den Einsatz von KZ-Insassen als Zwangsarbeiter verantwortlich. Auch die unmittelbare Nähe der Straße zu dem ehemaligen Außenlager des KZ Buchenwald „Berta“ gab den Ausschlag für die Entscheidung des Düsseldorfer Stadtrates, der Umbenennung mehrheitlich zuzustimmen.
Gemeinsam zogen Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Bezirksbürgermeister Dr. Uwe Wagner, Klaus Franken von Catella und Filmmuseumsdirektor Bernd Desinger das Tuch vom neuen Straßenschild. Eine Zeit lang wird das alte Straßenschild mit Hans-Günther-Sohl-Straße noch mit einem roten Balken versehen zusätzlich an den Masten hängen, doch in den städtischen Straßenkarten ist der Name bereits geändert. Die Laudatoren begrüßten den neuen Namen, da nun endlich mehr Frauennamen die Düsseldorfer Straßen kennzeichnen und es auch weil eine Ehre sei, in der Straße einer Düsseldorfer-Oscar-Preisträgerin zu wohnen.
Klaus Franken von Catella, Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Bernd Desinger, Direktor des Filmmuseums, und Bezirksbürgermeister Dr. Uwe Wagner bei der Feierstunde
Luise Rainer hat bereits einen Stern vor dem Filmmuseum und dessen Direktor Bernd Desinger gab bei der Enthüllung des Straßenschildes einen Einblick in das Leben und Werk der deutsch-jüdischen Schauspielerin. Er hatte sie noch persönlich kennengelernt und wusste zu berichten, wie wichtig ihr der Kontakt und ihr Ansehen in ihrer Geburtsstadt waren. Den Höhepunkt ihrer Karriere hatte Luise Rainer in den 30er-Jahren mit den Oscar-Auszeichnungen 1937 für das Musical "Der Große Ziegfeld" und 1938 für das Drama "Die Gute Erde". Aber noch im Alter von 100 Jahren traf Bernd Desinger sie und erzählte begeistert, wie sie selbst im Rollstuhl sitzend ganz Diva war und ihre Fans grüßte.
Francesca Knittel-Bowyer, die Tochter von Luise Rainer, wollte eigentlich aus New York zur Entweihung der Straße anreisen, musste ihre Reise dann aber doch auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.
Am Sonntag, 12. März, 12 Uhr, können die Düsseldorfer Luise Rainers Schauspielkunst in der "Black Box" des Filmmuseums, Schulstraße 4, erleben. Gezeigt wird "Der Große Ziegfeld", in dem die Rainer in ihrer ersten Oscar-Rolle zu sehen ist.