Düsseldorf: Respekt und Mut – eine Veranstaltungsreihe zur Stärkung der Demokratie
Noch nie war das Veranstaltungsprogramm von „Respekt und Mut“, den Düsseldorfer Beiträgen zur interkulturellen Verständigung, so prall gefüllt. Auf mehr als 110 Seiten bietet die Broschüre knapp 90 verschiedene Angebote von Lesungen über Ausstellungen, Theaterstücken, Diskussionsveranstaltungen, Workshops und Führungen zur Auswahl.
„Vielleicht sind diese Beiträge zur interkulturellen Verständigung noch nie so wichtig wie jetzt“, betont Düsseldorfs Superintendent Heinrich Fucks. Angesichts des Erstarkens rechtsextremer Parteien und der wachsenden Zahl von Menschen in Deutschland, die grundsätzlich am Sinn der Demokratie zweifeln, seien vielfältige Angebote zur Stärkung einer pluralen und offenen Gesellschaft extrem wertvoll.
Seit 23 Jahren organisiert das von der Diakonie Düsseldorf getragene und vom Düsseldorfer Appell koordinierte Netzwerk „Respekt und Mut“ vielfältige Programme zur Stärkung der Demokratie. „Wir sind gegen jede Art von Rassismus, Ausgrenzung und Extremismus. Für uns ist der Artikel eins des Grundgesetzes ‘Die Würde des Menschen ist unantastbar’ oberste Maxime“, erklärt Respekt und Mut-Koordinator Volker Neupert. „Wir haben uns vor 23 Jahren nach einer Bürgerkundgebung gegen einen Nazi-Aufmarsch in Düsseldorf gegründet.“
Offensichtlich hat sich nicht viel an der Ausgangslage geändert, denn Studien belegen, dass aktuell die AfD bundesweit 20 Prozent der Wählerstimmen bekämen. „Wenn eine Minderheit 20 Prozent erhält, dann verändert das auch die öffentliche Meinung“, befürchtet „Respekt und Mut“-Schirmherr Fucks. „Aber unsere Demokratie ist wehrhaft und hat selbstbewusst etwas zu sagen.“
Und was die Demokratie zu sagen hat, macht das Veranstaltungsprogramm deutlich. „Nach 23 Jahren schaut man natürlich auch zurück“, so Neupert. „Ohne in Nostalgie zu verfallen, kann man schon mit Genugtuung feststellen, dass wir einiges bewegt, nicht wenige Menschen erreicht und manchen festgetackerten Gedanken eine neue Richtung gegeben haben.“ Das wird mit der Ausstellung „Eine Chronik in acht Kapiteln“ gefeiert.
„Wir wollen aber auch in Zukunft Menschen miteinander verbinden, ihnen Foren geben, gemeinsam lernen und Diskussionen zu kontroversen Themen ermöglichen“, so Neupert. Genau dafür ist die Respekt und Mut“-Veranstaltungsreihe 2023/24, die bis Ende April des nächsten Jahrs läuft, konzipiert worden. Der Start wird mit der Ausstellung „23 Jahre Respekt und Mut – Begegnung, Erfahrung, Erkenntnis: Aus Verantwortung zur Verständigung – Durch Verbindung zur Vielfalt“, in der Zentralbibliothek im KAP 1 am 5. September 2023 um 18 Uhr begangen.
Das Programm von Respekt und Mut liegt in verschiedenen Einrichtungen wie dem Gerhard-Hauptman-Haus (Bismarckstraße 90), der Johanneskirche (Martin-Luther-Platz 39) oder der Stadtbibliothek (Konrad-Adenauer-Platz 1) und anderen Kulturinstituten aus und ist online unter www.respekt-und-mut.de zu finden.