Düsseldorf: Kulturliste bittet um Unterstützung bei Crowdfunding-Kampagne
Kulturelle Teilhabe ist wünschenswert, muss aber auch bezahlt werden können. Besuche von Theatern, Museen und Veranstaltungshäusern sind für viele Menschen ein Luxus. Gerade mit den steigenden Kosten für Lebensmittel und Energie verzichten die Menschen auf Kulturbesuche und heizen stattdessen lieber die Wohnung oder füllen den Kühlschrank. Für alle, die an oder unter der Armutsgrenze leben, wird Kultur zum unerschwinglichen Luxus. Nach den Statistiken der Stadt Düsseldorf wird diese Gruppe immer größer, ihr gehören über 19 Prozent aller Einwohner*innen an.
Seit zehn Jahren gibt es in Düsseldorf den gemeinnützigen Verein Kulturliste, die bereits über 40.000 Besuche von Kultur- und Sportveranstaltungen an Menschen mit wenig Geld vermitteln konnten. Dies war mit Hilfe von über 40 Ehrenamtler*innen und einem Netzwerk aus rund 200 Organisationen aus Kultur und Sozialem möglich.
Doch die Kulturliste Düsseldorf und die Kultur-Initiativen aus München, Freiburg, Köln, Leipzig, Dresden,Lübeck und weiteren, schaffen dies nur durch das Engagement ihrer ehrenamtlicher Helfer*innen. Denn die Karten werden nicht einfach verteilt. Die Weitergabe erfolgt in einem persönlichen Kontakt zwischen den Kulturvermittler*innen und den Gästen. Um diese wichtige Vermittlungsarbeit weiterhin leisten zu können, haben sich die Initiativen zusammengeschlossen, um gemeinsam eine neue Software anzuschaffen, die über eine Spendenkampagne finanziert werden soll.
Die Vorsitzende der Bundesvereinigung für kulturelle Teilhabe, Frau Sabine Ruchlinski, unterstreicht die Dringlichkeit der Spendenkampagne: “Durch unsere Kulturvermittlung ermöglichen wir vielen Menschen, sonst unerreichbare Kulturerlebnisse zu erfahren. Die Nachfrage ist groß, und wir sehen tagtäglich, wie sehr unsere Arbeit das Leben vieler bereichert. Doch ohne eine moderne Software geht es nicht: sensible Daten von KulturGästen müssen gepflegt, Veranstaltungsdaten erfasst und Kulturangebote mit den Interessen der Gäste gematcht werden. Zugleich muss sie eine benutzerfreundliche Arbeitsgrundlage für unsere vielen ehrenamtlichen Vermittler:innen sein.“
Christine Stender, Vorstandsvorsitzende der Kulturliste Düsseldorf e.V. sagt: „Ihre Unterstützung ist für uns von unschätzbarem Wert, denn sie ermöglicht uns, diesen wichtigen Schritt in die Zukunft zu gehen. Helfen Sie mit Ihrer Spende, unsere Arbeit in vielen deutschen Städten weiterzuführen und den Menschen ein Stück Lebensfreude zu schenken. Gemeinsam können wir etwas bewegen!”
Das Angebot, der an dem Aufruf beteiligten 13 Kulturvermittlungs-Vereine, richtet sich speziell an Bürger*innen mit geringem Einkommen, die sonst nur schwer am kulturellen Leben ihrer Stadt teilnehmen könnten. Ein großer Teil der KulturGäste sind ältere Menschen, aber auch viele Kinder von Alleinerziehenden, ebenso kinderreiche Familien, Jugendliche, Menschen mit Fluchterfahrung und Personen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen.
„Es geht nicht nur um das finanzielle Problem, auch emotionale Barrieren wie soziale Stigmatisierung und wahrgenommene Ausgrenzung halten Menschen vom Kulturbesuch ab. Als Lobby für Kultur und Menschen mit geringem Einkommen hoffen wir, das Bewusstsein auf allen Seiten dafür zu stärken, wie wertvoll Kultur für die Menschen ist – und wie wertvoll die Menschen für die Kultur“, so Christine Stender.
Die Kultur-Initiativen bitten um Unterstützung des Crowdfunding zur Umsetzung der neuen Software, um die wichtige Arbeit fortzuführen. Auch Unternehmen können sich an der Kampagne mit einer Spende beteiligen. Bei Fragen stehen die Bundesvorsitzende Sabine Ruchlinski, ruchlinski@kulturelleteilhabe.de oder Christine Stender, stender@kulturliste-duesseldorf.de zur Verfügung.
Am Sonntag (27.8.) hat die Kulturliste einen Stand beim zakk-Straßenfest und informiert dort gerne über das Projekt. Am Stand gibt es auch eine Spendendose für das Projekt – für Menschen, die lieber in bar unterstützen möchten.