Düsseldorf Lörick: Flüchtlingsunterkunft für 430 Menschen ist fertig
Zum ersten Mal wurde am Freitag eine Flüchtlingsunterkunft gemeinsam von zukünftigen Bewohnern, dem Sozialdienst katholischer Frauen und Männer Düsseldorf (SKFM) als betreuendem Wohlfahrtsverband, vielen Ehrenamtlern, der Initiative Hispi-das Lernhaus und Vertretern der Stadt eingeweiht. Die Unterkunft an der Oberlöriker Straße besteht aus zweigeschossigen Holzhäusern und wird 430 Flüchtlingen ein neues zu Hause bieten.
Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagment, Flüchtlingsbeauftrage Miriam Koch und Bezirksbürgermeister Rolf Tups bei der Eröffnungsfeier
Eröffnungsfest
Stellt die Stadt neue Flüchtlingsunterkünfte normalerweise bei einem Pressetermin auch der Nachbarschaft und den Ehrenamtlern vor, feierte man am Freitag ein gemeinsames Eröffnungsfest. Dass dies gute Resonanz fand, zeigte sich bereits kurz nach 15 Uhr, als immer mehr Menschen das mit Luftballons geschmückte Eingangstor passierten.
Der Sportaktionsbus war zur Eröffnung mit der Kletterwand gekommen
Die Mitarbeiter des SKFM hatten mit vielen Ehrenamtlern gemeinsam ein Eröffnungsfest vorbereitet. Für die Kinder waren Spiele und der Sportaktionsbus der Stadt organisiert und auch an Verpflegung zu humanen Preisen war gedacht. Interessiert besuchten Nachbarn, zukünftige Bewohner und Helfer die Gebäude und ließen sich erklären, welche Angebote es in dieser Unterkunft gibt.
Karin Jungjohann freut sich über die neuen Räume und die Unterstützung der Ehrenamtler
Kurse in der Unterkunft
Karin Jungjohann, Initiatorin von "Hispi – Das Lernhaus", freut sich in der Unterkunft die zweite Dependance eröffnen zu können. Die Initiative bietet seit zwei Jahren Deutsch- und Integrationskurse in Räumen an der Lacombletstraße an. Die rein von Ehrenamtlern organisierten Kurse können künftig nun auch in drei Räumen an der Oberlöricker Straße besucht werden und stehen auch Bewohnern anderer Unterkünfte offen.
Die Häuser gruppieren sich um eine Innenfläche, die noch mit Rasenbegrünt wird
In einem linksrheinischen Runden Tisch Flüchtlinge waren bereits im Vorfeld viele Aktionen geplant und organisiert worden und ehrenamtliche Unterstützer freuen sich darauf, dass nun endlich Leben in die Unterkunft einzieht.
Platz für 430 Personen
Sieben Häuser sind auch dem Gelände der Flüchtlingsunterkunft entstanden, alle mit hölzerner Fassade. Im Gebäude gleich am Eingang befinden sich die Büros der Verwalter, der SKFM-Mitarbeiter und Räume für Hispi, die Kinderbetreuung und als Treffpunkte.
Die Familienzimmer mit kleiner Küche
Alle Zimmer sind für zwei Personen eingerichtet
Die Gemeinschaftsküche für die Alleinreisenden
Die Gemeinschaftsbäder für Alleinreisende
Die fünf größeren, zweistöckigen Wohngebäude bieten jeweils 80 Personen Platz, die sich Einheiten für Familien und Alleinreisende aufteilen. Familien haben eine eigene Küche und ein Bad, Alleinreisenden steht eine Gemeinschaftsküche und ein Gemeinschaftsbad zur Verfügung. Alle Zimmer sind mit Betten, Spind, Tisch, Stuhl und Kühlschrank ausgestattet. Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner ziehen bereits Anfang April aus der Leichtbauhalle an der Itterstraße und dem Hotel an der Adersstraße an die Oberlöricker Straße um. Ein kleineres Wohnhaus auf dem Gelände wurde mit 17 Einzelappartements für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge eingerichtet.
Bauzeit von nur acht Monaten
Von der Freigabe bis zur Fertigstellung brauchte die Stadt zwölf Monate, was für den Bau einer Flüchtlingsunterkunft für 430 Personen eine gute Leistung ist und nur durch die ämterübergreifende Zusammenarbeit möglich war. Gebaut hat die Firma Terhalle aus Ahaus die Gebäude in sogenannter Holzrahmenbauweise. Durch Vorfertigung der Komponenten und kurze Montagezeiten konnte die Unterkunft in nur acht Monaten errichtet werden.
Alle Gebäude sind im Erdgeschoss über Rampen barrierefrei erreichbar. Es gibt Abstellflächen für Fahrräder, Kinderwagen und Abfallbehälter
"Sollten die Holzbauten irgendwann nicht mehr für die Aufnahme von Flüchtlingen benötigt werden, können aus ihnen mit wenig Aufwand zum Beispiel Sozialwohnungen, Kindertagesstätten oder Studentenwohnheime werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit des kompletten Rückbaus und des Aufstellens an anderer Stelle", erläutert Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagement. Die Stadt hat die Gebäude nicht gemietet sondern gekauft. Die Baukosten einschließlich Erschließung betragen insgesamt knapp 16 Millionen Euro. Für eine gute und sichere Anbindung der Unterkunft wurde der Fußgängerüberweg zur Oberlöricker Straße ausgebaut, der Gehweg verbreitert und ein Fußweg zum Elfgenweg gebaut.
Vor der Unterkunft wurde eine Fußgängerquerung eingerichtet