Elf neue Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge | Kommentar: Gruppenräume vergessen
Düsseldorf braucht 3900 weitere Wohnplätze für Flüchtlinge. Bis zu 3300 Unterkünfte sollen – über die ganze Stadt verteilt – in Wohncontainern entstehen. Das hat die Stadt am Donnerstag den Bezirksvertretungen mitgeteilt.
Informiert werden die Stadtteilpolitiker darüber, dass elf Standorte auf einer Liste in erster Priorität identifiziert wurden
Stadtbezirk 1: Meineckestraße
Stadtbezirk 3: Moskauer Straße
Stadtbezirk 4: Oberlöricker Straße
Stadtbezirk 5: Zur Lindung, Grünewaldstraße und Leuchtenberger Kirchweg (2 Standorte)
Stadtbezirk 7: Am Bongard/Bergische Landstraße, Blanckertzstraße/Bergische Landstraße und Karlsbader Straße
Stadtbezirk 9: Schimmelpfennigstraße
Es sei geplant, an jedem Standort je nach Größe 200 bis 300 Menschen unterzubringen. Die Grundstücke sind aus Sicht der Verwaltung technisch für die Aufstellung von Wohnmodulen geeignet. Um endgültig über die Aufstellung zu entscheiden, müssen aber noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
Diese elf Standorte werden nicht ausreichen, um alle Flüchtlinge unterzubringen. Weitere Orte müssten geprüft werden. Die Stadt sagt eine zeitnahe Unterrichtung der Bezirksvertretungen und der Öffentlichkeit zu.
Oberbürgermeister Thomas Geisel hat einen Runden Tisch Asyl initiiert, der das Ziel hat, alle Beteiligten zusammenzubringen und Lösungen zu aktuellen Problemfragen wie der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen zu erarbeiten. Unter Federführung von Sozialdezernent Burkhard Hintzsche arbeiten Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Politik, Kirche, Sport, Wohlfahrtsverbänden, Flüchtlingsinitiativen und der Arbeitsgemeinschaft Düsseldorfer Wohnungsunternehmen gemeinsam an diesem Ziel. Weitere Informationen zum Runden Tisch Asyl gibt es unter: www.duesseldorf.de/soziales/runder_tisch_asyl/index.shtml
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Gruppenräume vergessen
Die Stadt plant die Unterbringung der Asylbewerber in Wohncontainern. Das ist sicherlich ein Weg, kurzfristig Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen. Die Verteilung der Wohnanlagen über das Stadtgebiet soll zur besseren Integration beitragen.
Luxus dürfen die Bewohner der Anlagen sicherlich nicht erwarten. Die in Benrath geplanten Räume sind circa 13 qm² groß und bieten Platz für Etagenbetten, ein oder zwei Schränke, einen Tisch, Stühle und einen Kühlschrank. Die Bauten sind eingeschossig. Eine Spielfläche für die Kinder ist auf dem Außengelände vorgesehen. Zwar wird es auch Räumlichkeiten für den Pförtner und ein Büro geben, aber dann hört die Planung auch auf.
Sicherlich wäre es wünschenswert, für jeden Standort auch einen Raum vorzusehen, in dem einfach nur Tische und Stühle stehen. Dort könnten dann beispielsweise ehrenamtliche Helfer Treffen mit den Bewohnern abhalten, Deutschkurse stattfinden, den Kindern eine Hausaufgabenhilfe oder andere Angebote ermöglicht werden. In Benrath sind zwar diverse Autostellplätze vorgesehen, aber an eine Versammlungsmöglichkeit hat noch niemand gedacht.
Schade – es wäre ein sinnvoller Beitrag zur Integration und würde die Arbeit der Ehrenamtler sehr unterstützen. Ute Neubauer
aktualisiert: Freitag, 23.1., 11.30 Uhr um den Kommentar