Umweltminister Remmel lobt Düsseldorf für Flüchtlingsunterkünfte aus Holz
Da in Düsseldorfer weitere Unterkünfte für Flüchtlinge benötigt werden, entsteht in Lörick eine Wohnanlage mit 432 Plätzen. Die dabei verwendete Holzrahmenbauweise sorgt für eine schnelle Fertigstellung und nachhaltiges Bauen. Davon überzeugte sich am Montag (21.11.) NRW-Umweltminister Johannes Remmel.
Fünf Hauser mit zwei Etagen werden für die Bewohner mit kleinen Wohneinheiten errichtet
Nachhaltige Unterkünfte sollen geschaffen werden
Die Landeshauptstadt Düsseldorf muss derzeit 7.740 Flüchtlinge (Stand 31. Oktober 2016) unterbringen. Weitere Flüchtlingsunterkünfte müssen errichtet werden. Längst in die Stadt dazu übergegangen, statt teurer Notlösungen mit schlechter Wohnqualität, weitere Unterkünfte nach dem Düsseldorf Modell zu errichten. Dabei erhalten Familien entsprechend der Anzahl der Mitglieder einen Wohnraum mit Küche, Dusche/WC mit angrenzenden Schlafräumen. Für Einzelreisende sind Zweibettzimmer mit Gemeinschaftsküche und Bad vorgesehen. Die Wohnanlagen dieser Art entstanden in der Vergangenheit in Containerbauweise und wurden gemietet. Zur nachhaltigen Nutzung hat die Stadt nun an zwei Standortorten Anlagen in Holzrahmenbauweise gekauft. An der Oberlöricker Straße in Lörick und an der Völklinger Straße in Bilk werden Anfang 2017 die Bewohner einziehen.
Die vorgefertigten Bauteile werden angliefert und so entsteht sehr schnell der Rohbau
Wohnungen nach dem Düsseldorfer Modell
„Der Bau von Flüchtlingsunterkünften aus Holz bietet eine schnelle, effiziente und auch für die Folgenutzung flexible Alternative. Sollten die Holzbauten irgendwann nicht mehr für die Aufnahme von Flüchtlingen benötigt werden, können aus ihnen mit wenig Aufwand zum Beispiel Sozialwohnungen, Kindertagesstätten oder Studentenwohnheime werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit des kompletten Rückbaus und des Aufstellens an anderer Stelle. Mit Wohnunterkünften in Holzbauweise werden so für die Kommunen dauerhafte Werte geschaffen" betonte der Landesumweltminister bei der Besichtigung der Baustelle in Lörick. Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch und Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagement führten den Minister über die Baustelle und erläuterten ihm die Düsseldorfer Standards, bei denen Wert auf die Schaffung von Privatsphäre und die Möglichkeit der Selbstversorgung im Vordergrund stehen. Sie begrüßten die Aussage des Ministers, die Landesbauordnung ändern zu wollen, damit zukünftig mehr und auch mit vier bis fünf Geschossen Wohnbebauung in Holz ermöglicht wird. Nach der Herrichtung eines Geländes liegt die Zeit zur Fertigstellung einer Wohnanlage aus Holz bei 16 Wochen. Die Räume in den Gebäuden sind auch nach Fertigstellung noch in der Größe veränderbar und bieten so große Flexibilität in der Nutzung.
Die Einheiten für Familien haben im Eingang eine kleine Küchenzeile (re.), links das Bad und einen Wohnraum. Das Schlafzimmer greznt an.
Holzhäuser als Wohnpark
Die fünf Häuser an der Oberlöricker Straße vermitteln mit ihrer Holzfassade den Eindruck eines freundlichen Wohnparks. Auf dem 15.500 Quadratmeter großen städtischen Grundstück entstehen sechs Wohn- und ein Verwaltungsgebäude. Die fünf größeren, zweistöckigen Wohngebäude, bieten Platz für 80 Bewohner und das kleinere Gebäude für 32 Personen. Im Verwaltungsgebäude gibt es Räumlichkeiten für Pförtner, Verwalter, die Sozialen Dienste, Schulungsräume und Zimmer für die Kinderbetreuung.
Brandschutzprobleme gibt es mit dem Baustoff nicht. Die Herstellerfirma Terhalle aus Aahaus hat jahrelange Erfahrung mit dem Bau der Holzhäuser im Bereich von Schulbau und bescheinigt den Gebäuden eine bessere Standfestigkeit bei Brand wie Stahlbeton. Verwendet werden heimische Holzarten. Die Bauweise entspricht der Energieeinsparverordnung 2016 und aufgrund der hohen Dämmwerte sind die Energiekosten gering. Auf den Dächern der Häuser sind Solarmodule angebracht, die die Warmwasserversorgung speisen.
Um den Bewohnern eine sichere Querung der Oberlöricker Straße zu gewährleisten, wird der bestehende Fußgängerüberweg ausgebaut. Auf der Seite der Unterkunft entsteht ein breiterer neuer Gehweg und die Straßenbeleuchtung wird erweitert. Die Betreuung der Flüchtlinge übernimmt der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer Düsseldorf, SKFM.
Die Wohnanlage liegt an der Oberlöriker Straße
Anlage ist gekauft, nicht gemietet
Die Baukosten einschließlich Erschließung betragen insgesamt knapp 16 Millionen Euro. Düsseldorf nutzt dafür vergünstigte Kredite der NRW Bank und der KFW Bank, die speziell für den Bau von Flüchtlingsunterkünften eingerichtet sind.