Düsseldorfer Ausschuss für Wohnungswesen und Modernisierung: Unterkünfte für Flüchtlinge bestimmen die Tagesordnung
Fast kein Ausschuss im Düsseldorfer Stadtrat kommt am Thema Flüchtlinge vorbei. So bestimmten die Unterbringungsmöglichkeiten für Asylbewerber auch den Wohnungsausschuss des Stadtrats.
Die Schaffung von kurzfristen Plätzen für die Flüchtlinge in Düsseldorf ist aktuell ein wichtiges Thema. Doch im Ausschuss arbeiten die Mitglieder bereits daran zukünftigen Wohnraum zu schaffen.
Richtlinie zur Förderung von Wohnraum für Flüchtlinge
Kommunen, Privatleute und Investoren haben die Möglichkeit, für neuen Wohnraum oder dem Umbau von Bestandsimmobilien günstige Finanzierungsmöglichkeiten über die NRW-Bank zu borgen. Die Vergabe ist an Richtlinien gebunden und wird vom Wohnungsamt vermittelt. Einige Investoren sollen bereits ihr Interesse bekundet haben.
Miriam Koch, Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf, schilderte den Ausschussmitgliedern die aktuelle Situation. Ein Mitarbeiter des Wohnungsamts und eine über eine Spende finanzierter Mitarbeiter bei der Diakonie bemühen sich darum, private Wohnungsanbieter und Asylbewerber zusammen zu bringen. Doch nun müssen schnell Maßnahmen definiert werden, um in 2016 längerfristige Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen.
Die Ausschussmitglieder, hier Rainer Matheisen (FDP), hatten zahlreiche Fragen zur neuen Richtlinie
Ideen des BDA
Holger Frielingsdorf vom Bund Deutscher Architekten (BDA) präsentierte Ideen und Projektansätze, wie mit geringen finanziellen Mitteln kurzfristiger Wohnraum geschaffen werden kann. In die Gedanken, die sich die Mitglieder des BDA gemacht haben, sind auch Aspekte eingeflossen, den Flüchtlinge eine akzeptable Unterkunft zu ermöglichen. Nach der Flucht über das Mittelmeer wird niemand gerne in einem Boot leben oder nach der drangvollen Enge mit vielen Menschen auf engsten Raum leben wollen, führte Holger Frielingsdorf aus.
Er favorisiert die Idee, gemeinsam mit Düsseldorfer Handwerkern und handwerklich gebildeten Flüchtlingen Häuser in einfachem Verfahren selber zu bauen. Dabei wird auf Fertigkomponenten zurückgegriffen und Standards festgelegt, so dass die Vorproduktion von Elementen Zeit und Kosten sparen kann. In anderen Ländern ist Holz als Baumaterial schon weit verbreitet. Ein Grund dies auch in Deutschland zu etablieren. Derzeit werden Gespräche geführt, ob ein erstes Projekt in Düsseldorf starten kann.