Düsseldorf Oberkassel: Online-Befragung und Infostand soll Feedback zum Verkehrsversuch auf der Luegallee sammeln
Seit dem 9. Juni gilt auf der Luegallee in Oberkassel Tempo 30 und ein Fahrstreifen ist für die Radler*innen reserviert. Das ganze ist ein Verkehrsversuch, der auf sechs Monate angelegt ist. Nachdem bereits im Vorfeld die Bürger*innen beteiligt wurden, ist nun eine zweiter Phase organisiert, um die Meinung der Anwohner*innen, Geschäftsleute, Autofahrer*innen, Fußgänger*innen und Radler*innen zu ermitteln. Ab Freitag (4.8.) startet die zweite Online-Befragung. Die Gewerbetreibenden entlang der Luegallee wurden zu einer weiteren Dialogveranstaltung am Montag (7.8.) eingeladen.Ergänzend wird es am Samstag (12.8.) von 9 bis 16 Uhr einen Infostand auf dem Barbarossaplatz geben, an dem man sich über die Testphase informieren und mit den Verkehrsplaner*innen austauschen kann. Weitere Informationen gibt es hier.
Umwelt- und Mobilitätsdezernent Jochen Kral betont: “Schließlich ist uns die Meinung der Verkehrsteilnehmenden, der Anwohnerschaft und der Geschäftsleute wichtig. Deshalb konnten und können Interessierte ihre Bewertungen zur Situation gleich drei Mal einbringen, das heißt vor, während und zum Abschluss der Testphase.” Dies ist online oder per Post möglich.
Neben der Markierung des jeweils rechten Fahrstreifen auf der Luegallee als Fahrradspur wurde das Tempo auf 30 Stundenkilometer begrenzt und neun neue Lade- und Lieferzonen eingerichtet. Ziel des Verkehrsversuchs, der noch bis Dezember 2023 geht, ist es die Aufenthaltsqualität auf der Luegallee nachhaltig zu verbessern und die bestehenden Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern zu reduzieren. Dabei geht es nicht nur um Konflikte zwischen Auto- und Radfahrenden, auch zwischen Fußgänger*innen und Radler*innen gab es Ärger. Da die Luegallee stark lärmbelastet ist, soll ermittelt werden, ob es durch Tempo 30 leiser wird.
Ergebnisse der Befragungen
Die erste Befragung der Öffentlichkeit fand im Mai statt, vor Beginn der eigentlichen Testphase. Rund 1.000 Bürger*innen beteiligten sich. 62 Prozent von ihnen gaben an, täglich auf der Luegallee unterwegs zu sein. Weitere 29 Prozent mindestens ein- bis zweimal in der Woche und nur neun Prozent seltener. Die Ergebnisse zeigen, dass sich mehr als 65 Prozent der Teilnehmenden auf der Luegallee vor der Testphase eher unsicher bis sehr unsicher fühlen. Die schlechtesten Noten für die Verkehrssicherheit auf der Luegalle gaben die Radfahrenden: 84 Prozent bewerteten die Verkehrssicherheit mit eher unsicher bis sehr unsicher.
Ähnlich sah es bei der Bewertung der Aufenthaltsqualität aus. Laut Ergebnissen der Verkehrslärmberechnung, die die Stadt im Herbst 2022 erhoben hatte, ist die Luegallee die am stärksten lärmbelastete Straße in Oberkassel. Die erste Online-Befragung zeigte, dass auch die subjektive Wahrnehmung der Anlieger*innen diese Ergebnisse bestätigen: Rund 64 Prozent der Teilnehmenden empfanden die Lärmbelastung auf der Luegallee vor der testweisen Einführung von Tempo 30 als eher hoch bis sehr hoch.
Am Infostand, der am 12. und 13. Mai dem Barbarossaplatz aufgebaut war, informierten sich rund 600 Bürger*innen und tauschten sich mit dem Amt für Verkehrsmanagement aus. Außerdem gab es mit der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf (IHK) Dialoggespräche mit den anliegenden Gewerbetreibenden.
Neben der Bürgerbeteiligung wird die Testphase auch durch Verkehrszählungen begleitet, für die zwei neue Dauerzählstellen für den Radverkehr eingerichtet wurden. Vor der Markierung der Radstreifen auf den rechten Fahrspuren wurden mehr als 1.300 Radfahrende täglich auf der Luegallee gezählt. Nach dem 12. Juni waren es bis zu 3.100 Radfahrenden pro Tag. Mit Ferienbeginn sank die Zahl, ist aber insgesamt im Schnitt seit Beginn der Testphase auf täglich 2.200 Radfahrende gestiegen. Die aktuellen Zahlen zu den Dauerzählstellen sind hier abrufbar.