Düsseldorf: 28.000 Kita-Plätze gibt es, aber nicht genügend Personal
Beim Start ins Kita-Jahr am 1. August wird deutlich, dass die Stadt und die anderen Träger viel dafür tun, die wachsende Nachfrage an Kita-Plätzen zu bedienen. 28.000 Betreuungsplätze stehen in Düsseldorf zur Verfügung, doch nicht alle können genutzt werden, da überall Fachkräfte fehlen und dadurch Gruppengrößen reduziert oder ganze Gruppen geschlossen werden müssen.
9.061 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren und 18.882 Plätze für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt gibt es rein rechnerisch zum 1. August 2023. Stadtdirektor und Jugenddezernent Burkhard Hintzsche und der Jugendamtsleiter Stephan Glaremin versichern, dass für alle Kinder über drei Jahren ein Betreuungplatz zur Verfügung steht. Das bezieht sich allerdings auf die reine Zahl und garantiert nicht, dass wohnortnah ein Platz angeboten werden kann. Lediglich für die Hälfte der Kinder unter drei Jahren gibt es einen Platz.
Hintzsche erklärt: “Wir stehen bei der Kinderbetreuung im Vergleich zu anderen Kommunen gut da, weil wir in den letzten Jahren sehr stark in den Ausbau unserer Betreuungsinfrastruktur investiert haben. Jetzt aber ist es vor allen Dingen der Fachkräftebedarf, der mir Sorgen bereitet und der den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung bremst. Die Platzvergabe für das neue Kindergartenjahr 2023/2024 ist noch nicht abgeschlossen. Viele Eltern, die noch keinen Betreuungsplatz für ihr Kind erhalten haben, werden bis Ende des Jahres noch eine Zusage erhalten, da bin ich mir sicher. Das liegt an den Einrichtungen, die noch fertiggestellt werden und neue Betreuungsplätze anbieten. Darüber hinaus werden Träger weitere Plätze in bestehenden Kitas vergeben, sobald sie zusätzliches Personal gefunden haben. Wir tun alles erdenklich Mögliche, um die Betreuungssituation für Kinder bis zum Schuleintritt kontinuierlich zu verbessern.
Fachpersonal fehlt
Der Fachkräftemangel ist im Kita-Bereich gravierend. Durch den Bau neuer Kitas, aber auch durch das Erreichen des Rentenaltern vieler Beschäftigter steigt der Bedarf stark. “Diese Herausforderung kann nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Stadt, freien Trägern, aber vor allem auch von Land und Bund, die die Rahmenbedingungen der Kinderbetreuung festlegen, bewältigt werden”, so Hintzsche.
Hintzsche und Glaremin bestätigen, dass es auch im neuen Kitajahr temporär zu Einschränkungen des Betreuungsangebotes in den Einrichtungen kommen wird. Es werden nicht alle Betreuungsplätze tatsächlich angeboten werden können. Neben fehlendem Personal werden Kitas saniert oder umgebaut, was zu Beeinträchtigungen führt.
Die Stadt versucht mit Kampagnen neue erzieherische Fachkräfte zu gewinnen. Allein in den städtischen Kitas fehlen 100 Mitarbeiter*innen und bei den anderen Trägern sieht es nicht besser aus. Deshalb will man im Herbst eine gemeinsame Imagekampagne starten. Für den 21. Oktober 2023 in der Zentralbibliothek am Konrad-Adenauer-Platz 1 (KAP 1) eine Job- und Informationsbörse geplant.
Kita-Ausbau schreitet voran
In diesem Jahr wurden bisher sechs neue oder erweiterte Kitas fertiggestellt. Dazu gehören die Kita auf dem Niederkassler Lohweg mit 30 Plätzen (10 U3), die Kita auf dem Dornröschenweg (Ersatzneubau), die Erweiterung der Kita auf der Fuldaer Straße mit 40 neuen Plätzen (12 U3), die Erweiterung der Kita Stürzelberger Straße mit 20 neuen Plätzen (6 U3), die Kita am Lichtenbroicher Weg mit 70 Plätzen (22 U3), und die Erweiterung des Familienzentrums Kaldenberger Straße 45 mit 18 neuen Plätzen (6 U3). Bis Ende des Jahres sollen die Kitas auf der Bochumer Straße, Palmenstraße, Vagedesstraße, Völklinger Straße, Worringer Straße, Metzer Straße, Prinzenallee sowie am Sermer Weg fertig werden.