Düsseldorf: 23 Jahre danach – Gedenken an den Wehrhahn-Anschlag vom 27. Juli 2000
Auch 23 Jahre nach dem Wehrhahn-Anschlag sind viele Fragen offen. Das Team des Erinnerungsorts Alter Schlachthof hat darüber mit Schüler*innen der Werner von Siemens Realschule gesprochen, die unweit des Anschlagsorts liegt. Gemeinsam halten sie am Donnerstag (27.7.) um 15 Uhr ein Gedenken am Ort des Anschlags ab. Alle Bürger*innen sind eingeladen sich anzuschließen und damit Solidarität für die Betroffenen von Antisemitismus und Rassismus zu zeigen. Blumen und Erinnerungszeichen können mitgebracht werden.
Vor drei Jahren wurde eine Erinnerungstafel am Geländer über den Bahngleisen angebracht. Am Eingang zur S-Bahn-Station Wehrhahn an der Ackerstraße explodierte am 27. Juli 2000 eine Bombe. Ein heimtückischer, rassistischer und antisemitisch motivierter Anschlag auf zwölf Menschen. Sie kamen aus Russland, der Ukraine, Aserbaidschan und Kasachstan nach Düsseldorf und besuchten einen Sprachkurs. Zehn von ihnen wurden bei dem Anschlag verletzt, einige lebensgefährlich, eine Frau verlor ihr ungeborenes Kind. Viele von ihnen wurden traumatisiert und leiden bis heute unter den Folgen des Anschlags. Aufgeklärt wurde der Anschlag nie, obwohl es Hinweise auf einen Täter aus der extremen rechten Szene gab. Der Tatverdächtige wurde freigesprochen. Die Betroffenen wurden nie offiziell als Opfer rechter Gewalt anerkannt oder entschädigt.
Das Thema löst bei vielen, so auch bei den Schüler*innen der Werner von Siemens Realschule Emotionen, Neugier und kritische Fragen aus. Und es bleibt aktuell. Damit diese rechtsterroristische Tat nicht in Vergessenheit gerät, wird zum Jahrestag daran erinnert: Donnerstag, 27. Juli um 15 Uhr an der S-Bahn-Station Wehrhahn, Ausgang Ackerstraße.