Düsseldorf: Altstädter Bürger-Gesellschaft wird 75 und ehrt die Bilker Schützen
Auf den Tag genau vor 75 Jahren, am 21. Juli 1948 gründete sich die Altstädter Bürger-Gesellschaft, was am Freitagabend von Mitgliedern und Freunden gefeiert wurde. Ursprünglich hatte sich der Verein dem Gesang und Laientheaterspiel verschrieben. Da im Laufe der Jahrzehnte der Nachwuchs fehlte, hat man die Aktivitäten nun auf die Pflege der Heimatverbundenheit interessierter Bürger*innen verlegt.
Seit 1967 vergibt der Verein die Pastor Jääsch Plakette an Menschen oder Organisationen, die sich sozial und heimatverbunden engagieren. Bei der 75-Jahr-Feier wurden gleich zwei Plaketten verliehen. Die erste ging an den St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf-Bilk. Deren Ehrenchef Hans-Dieter Caspers nahm die Plakette mit Urkunde entgegen, da der übrige Vorstand der Bilker Schützen durch den Krönungsabend der Sebastianer von 1316 verhindert war.
Die Altstädter hatten die Bilker Schützen ausgewählt, da bei ihnen nicht nur traditionell die Regimentskönigspaare Spendenaktionen für einen sozialen Zweck starten, auch der Verein selber organisiert zahlreiche Aktivitäten. Angefangen beim Martinszug, den Einladungen für Senioren bis hin zur Inklusion beim Schießsport. Denn die Bilker Schützen sind Mitglied im Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen und haben eine eigene Sportschützengruppe für Blinde und Sehbehinderte.
Hans-Dieter Caspers nahm die Ehrung mit Plakette, Urkunden und einem Scheck von 500 Euro überrascht und stolz entgegen. Besonders freute ihn die Pastor Jääsch Plakette, denn Friedrich Eduard Gerst – wie Pastor Jääsch eigentlich hieß – war von 1841 bis 1865 erster katholischer Gefängnisseelsorger in Düsseldorf und bis heute Vorbild für viele. Er galt als ein Düsseldorfer Original, der Platt sprach und auch auf Mundart predigte. Er versuchte „seine“ im Gefängnis Inhaftierten zu schützen und kümmerte sich auch um deren Familien. Dazu zog Caspers die Verbindung, denn auch das Motto der Schützen sei „Schützen schützen“. Zu Pastor Jääsch hatte Caspers verschiedene Anekdoten zu berichten, was ihm als Lehrer der “Pittermanns Scholl” sichtlich Freude bereitete.
Nachdem die Feier im Saal immer wieder durch die Musik der Kapelle Filla begleitet wurde, überreichte Uwe Triebel die zweite Pastor Jääsch Plakette an den ehemaligen Baas Hans-Hermann Kastin. Er war von 2017 bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr Chef der Altstädter und wurde postum geehrt. Seine Frau Gudrun nahm Urkunde und Preis gerührt entgegen.
Rund 100 Mitglieder hat die Altstädter Bürger-Gesellschaft und so gab es am Abend noch zahlreiche weitere Ehrungen für langjährige Mitglieder. Bereits am 29. Juli geht es mit der nächsten Veranstaltung des Vereins weiter. Dann wird der neue König ausgeschossen.
Und natürlich wurde am Freitagabend – wie auf jeder Veranstaltung des Vereins – das Vereinslied „Mer sind us de Aldestadt, us de Retematäng“ angestimmt.