Düsseldorf: Im Castello wird „We are the champions“ für die Borussia gespielt
1977 eroberte das Lied „We are the Champions“ der britischen Rockband „Queen“die internationalen Charts. Der Song hat sich bei Borussia Düsseldorf zur Siegeshymne entwickelte, die bereits 65 mal zu hören war, wenn die Tischtennisspieler wieder einen Sieg errungen haben. So erklang das Lied auch am Sonntag (9.7.) im Castello in Reisholz, nachdem Anton Källberg, Kay Stumper, Timo Boll, Dang Qiu und Cheftrainer Danny Heister im Konfettiregen die Goldmedaillen und den Meisterschaftspokal für den Gewinn des nationalen Mannschaftsmeistertitel im Tischtennis überreicht bekamen.
Im Rahmen der Multisportveranstaltung „Die Finals Rhein-Ruhr“ wurde das Endspiel gegen den Champions League-Sieger 1. FC Saarbrücken TT ausgespielt. Die Borussia gewann mit 3:1. „Klar freue ich mich, aber noch nicht mit dem ganzen Körper. Es ist noch nicht richtig angekommen. Das dauert noch“ meinte Heister verhalten nach dem Sieg. „Aber ich bin so stolz auf die Mannschaft! Für solche Finals sind wir hier, dafür trainieren wir, dafür leben wir.“
Zum Erfolgsbringer vor 2700 Zuschauern schwang sich Anton Källberg (Weltrangliste 21) auf. Nachdem er im Champions League-Finale gegen denselben Gegner Patrick Franziska (Wrl.19) Matchbälle vergeben hatte und verlor, war der 25-jährige Schwede diesmal erfolgreich und gewann. Und auch seinen zweiten Gegner, Darko Jorgic (Wrl. 9), bezwang er sogar noch viel deutlicher. „Der Sieg gegen Patrick Franziska hat mir sehr viel Selbstvertrauen für das zweite Spiel gegeben. Das war so knapp, aber ich hatte am Ende mehr Glück“, analysierte Källberg. „Gegen Darko hat es dann einfach gepasst. Ich bin so happy.“
Zwischen den beiden Källberg Siegen gewann Borussias amtierender Europameister Dang Qiu (Wrl. 14) gegen Jorgic. Etwas überraschend verlor Rekord-Europameister Timo Boll (Wrl. 35) gegen Takuya Jin (Wrl. 224). Boll war nach fast fünfmonatiger Verletzungspause (Schulter) noch nicht wieder in Hochform. „Ich habe versucht, nicht zu verkrampft zu spielen, aber auch nicht zu locker“, meinte Boll. „Und taktisch musste ich auch noch agieren, weil der Gegner mich so gefordert hat. Das war sehr herausfordernd.“
Die Boll-Niederlage war nur ein kleiner Makel auf der Borussia DM-Endspielbilanz, denn Qiu hatte mit einer eindrucksvollen Vorstellung gegen Jorgic für die zwischenzeitliche 2:0 Führung der Borussia gesorgt.
„Herzlichen Glückwunsch an unser gesamtes Team, das sich diesen Erfolg verdient hat“, erklärte Borussia-Manager Andreas Preuß. „Besonders hervorheben muss man Anton, der unser Matchwinner ist, nachdem er im Champions League Finale noch der tragische Held war. Umso mehr freut es mich für ihn, dass er entscheidenden Anteil am Titel hat.“
„Wir haben die beiden besten Teams in Europa und Sport der Extraklasse gesehen“, stellte Nico Stehle, Geschäftsführer der Tischtennis Bundesliga GmbH, fest. „Für die Sportart ist es ein großer Gewinn, ein Teil von ‚Die Finals‘ zu sein. Neben begeisternder Atmosphäre im Castello haben wir eine große mediale Abdeckung erfahren – und die Spieler haben es mit tollem Sport zurückgezahlt.“
Finale um die Deutsche Tischtennis-Meisterschaft
Borussia Düsseldorf – 1. FC Saarbrücken 3:1
- Anton Källberg – Patrick Franziska 3:2 (7:11, 7:11,11:9, 11:6, 12:10)
- Dang Qiu – Darko Jorgic 3:1 (11:8, 11:1, 10:12, 11:1)
- Timo Boll – Takuya Jin 1:3 (6:11, 11:8, 9:11, 9:11)
- Anton Källberg – Darko Jorgic 3:0 (11:8, 12:10, 11:9)