Düsseldorf: Erneut Kontrolle der Waffenverbotszone in der Altstadt
Düsseldorf war am Samstagabend (1.7.) Teil eines landesweiten Einsatzes, bei dem die Polizei gemeinsam mit den Ordnungsdiensten gezielt gegen Gewaltkriminalität vorging und dabei in der Landeshauptstadt die Waffenverbotszone in der Altstadt kontrollierte. Innenminister Herbert Reul begleitete die Einsatzkräfte in Düsseldorf, um sich vor Ort ein persönliches Bild zu machen.
Jeder muss mit Kontrollen in der Altstadt rechnen
Alle Personen, die die U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee am Ausgang Bolkerstraße verlassen wollten, liefen am Samstag nach 19 Uhr in die Polizeikontrolle. Eine zweite Kontrollstation war am anderen Ende der Altstadt im Bereich Uerige aufgebaut. Die Menschen wurden angesprochen, oberflächlich abgetastet und mitgeführte Taschen und Rücksäcke in Augenschein kontrolliert. Bei konkreten Verdachtsfällen ging es in Durchsuchungszelte, wo genauer hingeschaut wurde. In der Nacht von Samstag zu Sonntag durchliefen insgesamt 10.770 Personen diese Prozedur.
Dabei wurden 22 Verstöße gegen die Waffenverbotszone und das Waffengesetz festgestellt und die entsprechenden Gegenstände sichergestellt. Bei den Kontrollen und dem allgemeinen Einsatzgeschehen wurden 51 Platzverweise, 78 Gefährderansprachen und 8 Ingewahrsamnahmen verzeichnet.
Schwere Straftaten oder Gewaltdelikte wurden in der Nacht zu Sonntag bislang nicht gemeldet. “Die Altstadt war gut besucht, aber nicht überfüllt, es herrschte keine aggressive Grundstimmung”, so die Einsatzkräfte in ihrer Bilanz am Sonntagmorgen.
Anders zeigte sich die Situation in der Nacht von Freitag (30.6.) zu Samstag (1.7.). Die ganze Nacht durch bis morgen 9 Uhr waren die Beamt*innen pausenlos im Einsatz. Gruppen junger Männer und Randalierer hielten die Einsatzkräfte in Atem, denn es kam zu Körperverletzungen und Streitigkeiten. Die Polizei schritt konsequent und frühzeitig ein, so dass schwere Gewaltdelikte verhindert werden konnten.
Innenminister Reul begleitet die Einsätze
„Laut Polizeilicher Kriminalstatistik waren die Straftaten mit dem Tatmittel Messer seit 2019 rückläufig. Aber bei aller Vorsicht, die da Mitte dieses Jahres noch geboten ist: Aktuell sehen wir leider eine Tendenz, die in eine andere Richtung geht. Deshalb ist es umso wichtiger, nach der Einrichtung der Waffenverbotszonen mit weiteren Maßnahmen dranzubleiben,“ erklärte Herbert Reul. „Was wir erreichen wollen, ist, dass bei den Leuten ein Lerneffekt eintritt. Durch verschiedene Veranstaltungen war in Düsseldorf gestern vielleicht auch ein anderes Publikum unterwegs. Für uns gilt jedenfalls: Wir bleiben dran, denn Konsequenz ist bei der Kriminalitätsbekämpfung alles.“
Für das Jahr 2022 hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen insgesamt 5.081 Fälle mit dem Tatmittel „Stichwaffe“ erfasst. In 4.191 Fällen wurde ein Messer als Tatmittel eingesetzt. Das „Einsetzen“ des Tatmittels umfasst dabei unter anderem auch die Drohung mit einem Messer. Die nordrhein-westfälische Polizei reagiert mit den Kontrollen auch auf gestiegene Zahlen in den Bereichen Gewaltkriminalität sowie Kinder- und Jugendkriminalität.