Düsseldorf Flingern-Süd: Ein Schotter-Parkplatz soll zur Grünanlage werden
Ein „Pocketpark“ oder auf deutsch „Westentaschen-Park“ ist eine neue Möglichkeit, um in der Stadt neue Grünräume zu schaffen. Das bringt neue Erholungsräume für die Anwohner*innen und trägt außerdem zur Abkühlung der Stadt bei. Am Mittwoch (21.6.) wurde der erste Spatenstich auf dem Grundstück an der Albertstraße gesetzt, das jetzt noch eine Schotterfläche ist. Nach Abschluss der Erd- und Wegearbeiten wird die Stadt über den Herbst und Winter Bäume und Sträucher auf der fast 2000 Quadratmeter großen Fläche pflanzen.
Die städtische Fläche an der Albertstraße war ursprünglich Teil einer Kleingartenanlage, die nach 1990 im Zuge des U-Bahn-Baus benötigt wurde. Anschließend nutzte ein Autohauses den Bereich als Parkplatz und versiegelte das Grundstück dafür mit Schotter und Asphalt. Der Parkplatz ist aktuell ohne Bewuchs, soll aber bereits im nächsten Jahr zu einer kleinen grünen Oase werden. Auf den fast 2.000 Quadratmetern entsteht eine öffentliche Grünanlage mit einem kleinen Wäldchen.
“Die Stadt gestaltet den Pocketpark als einen lichten Baumhain mit 129 neuen Bäumen und 160 Großsträuchern sowie einer artenreichen Wiese als Unterpflanzung. Durch die Anlage führt ein Rundweg, neue Bänke laden zum Verweilen ein”, erklärt Doris Törkel, Leiterin des Garten-, Friedhofs- und Forstamts. Die neuen Bäume werden in Drei-Meter-Abständen in Gruppen gepflanzt, so soll der Wald-Charakter erzeugt werden. Um eine Abgeschlossenheit zu erreichen, werden an der südlichen Grenze als Sichtschutz säulenförmige, schnell wachsende Bäume gesetzt. Voraussichtlich im Frühjahr 2024 soll der Pocketpark den Düsseldorfer*innen zur Verfügung stehen.
“Klimaanpassung heißt auch, aus bisherigen Hitzeinseln Orte zu machen, die für bessere Luft und Abkühlung sorgen. Das Pilotprojekt an der Albertstraße setzt dabei einen neuen Maßstab in der Landeshauptstadt und schafft noch dazu einen ökologisch wertvollen Ort zum Erholen im urbanen Raum”, so Jochen Kral. Das anfallendes Regenwasser wird direkt vor Ort für die Bewässerung der Bäume im Park genutzt, nach dem Prinzip der Schwammstadt. Dafür entsteht an der Straße ein neuer Sinkkasten mit Schlammfang, von der aus das Wasser in eine begrünte Versickerungsmulde geleitet wird. So versickert das Wasser im Boden, anstatt in die Kanalisation abzufließen. Von der Mulde aus werden die Baumstandorte mit Wasser versorgt. Zusätzlich wird von der benachbarten Grundwassersanierungsanlage ein Teil des gereinigten Wassers in eine Zisterne geleitet. Von dort gibt es ein unterirdisches Bewässerungssystem, so dass die Bäume auch dann versorgt werden, wenn es wenig Niederschläge gibt.
Die Gesamtkosten für das Bauprojekt belaufen sich auf rund eine Million Euro, die mit 900.000 Euro aus Mitteln des Bundesprogramms “Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel” gefördert werden.