Düsseldorf: Weitere Schritte zum Neubau der Oper vom Stadtrat genehmigt
Eigentlich war zum Thema Oper alles gesagt und die Positionen deutlich. Die Grüne vertreten – entgegen der Meinung ihres Kooperationspartners CDU – den Standpunkt, dass es aktuell nicht der Zeitpunkt sei, über ein Prestigeobjekt wie die Oper abzustimmen, während dringend in Bereiche wie Wohnen und Bildung investiert werden müsse. Die SPD hat einen Deal mit Oberbürgermeister Stephan Keller für die Pläne und stimmt zu, wenn gleichzeitig mehr bezahlbarer Wohnraum entsteht. DIE LINKE setzt sich für die Sanierung des Operngebäudes ein und ist klar gegen einen Neubau. Das hält die FDP für keine Lösung und plädiert ebenfalls für den Neubau.
Soweit die Standpunkte, was in der Ratssitzung am Donnerstag (15.6.) aber trotz voller Tagesordnung nicht dazu führte, zügig über das Thema abzustimmen. Über zwei Stunden gab es gegenseitige Kritik an den jeweiligen Meinungen, denn offenbar war zwar alles gesagt, aber noch nicht von jedem.
Klare Mehrheit für Neubau
Die Abstimmung verlief dann ohne Überraschungen: Gegen die Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, 2 Stimmen von Die PARTEI-Klima-Fraktion, AfD, Tierschutz-Freie Wähler sowie den SPD-Ratsherren Rasp und Volkenrath wurde die Verwaltungsvorlage angenommen.
Damit ist der Weg frei für einen Architekten- und Ingenieurwettbewerb für das Opernhaus am Standort Heinrich-Heine-Alle, eine Machbarkeitsstudie zur Umsetzung der Interimsspielstätte sowie die Übertragung der Planungs- und Bauaufgaben an das städtische Tochterunternehmen Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH (IPM). Für diesen ersten Schritt werden 4,15 Millionen Euro bereitgestellt, 2,84 Mio. noch in 2023, weitere 1,31 Mio. in 2024.
In 2024 wird es einen Architekten- und Ingenieurwettbewerb zum Neubau geben, mit dessen Ergebnissen in 2025 gerechnet wird. Der endgültige Beschluss zur Finanzierung des Neubaus ist derzeit auf Anfang 2028 terminiert.
Suche nach Übergangslösung
Bereits Anfang des nächsten Jahres soll der Bedarfsbeschluss zur Interimsspielstätte gefällt werden. Bei einer voraussichtlichen Dauer von fünf Jahren für Abriss und Neubau, ist diese für diesen Zeitraum erforderlich. Hier hat sich die SPD mit einem Ergänzungsantrag eingebracht, der mehrheitlich angenommen wurde. Damit die Oper ihr Attribut als elitäre Kulturstätte abstreife und sich mit allen kulturellen Akteuren verzahne, sollen bei der Interimsspielstätte bestehende Häuser in Düsseldorf und Umgebung genutzt werden. Das spare Kosten und biete die Chance, sich als Oper für alle zu etablieren. Die Verwaltung ist beauftragt eine Machbarkeitsstudie für eine Interimsspielstätte zu erstellen.