OB-Dialog in Düsseldorf Rath: Verkehrsprobleme bestimmten den Abend
Oberbürgermeister Geisel hatte am Mittwochabend (22.6.) zum Dialog geladen und etwas mehr als hundert Rather waren in den Pfarrsaal St. Josef gekommen, um das vorzubringen, was ihnen am Herzen lag. Dabei ging es hauptsächlich um Verkehrsprobleme: Belegte Parkplätze durch einen Parkdienstleister vom Flughafen, wegfallende Abstellmöglichkeiten durch den Ausbau des ÖPNV, künftige Verkehrsbelastungen nach dem Bau des Möbelhauses an der Theodorstraße und zunehmender Lärm durch den RRX.
Geisel favorisiert ÖPNV
Der OB sah kein Problem darin, das für den Neubau einer Haltestelle der Linie U71 an der Westfalenstraße 30 Parkplätze geopfert werden sollen – im Gegensatz zu den Bürgern, die darin einen massiven Einschnitt für die Kundschaft der Geschäfte sehen. Außerdem wurde kritisiert, dass die Bauplanungen ohne Bürgerbeteiligung erfolgt seien. Die Bezirksvertretung war über das Vorhaben nur durch eine Informationsvorlage in Kenntnis gesetzt worden und nun sei das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen und Einwände nicht mehr möglich. Empörtes Gemurmel kam im Saal auf, als Geisel die These vertrat „Parkplätze ziehen Autos an“ und empfahl den Bau einer Quartiersgarage im Zusammenhang mit dem geplanten Wohnungsbau an der Westfalenstraße zu prüfen.
Probleme durch Flughafenparker
Große Unzufriedenheit herrscht im Stadtteil über die Praxis einiger Firmen, die Kunden des Düsseldorfer Flughafens anbietet, während ihrer Abwesenheit ihr Fahrzeug kostengünstig zu verwahren. Um die hohen Kosten des Langzeitparkens am Flughafen zu optimieren, verteilen Dienstleister die Fahrzeuge im Stadtgebiet von Rath. Der klaren Aussage von Thomas Geisel „öffentlicher Parkraum darf nicht für wirtschaftliche Zwecke eines Anbieters genutzt werden“ steht die rechtliche Grauzone gegenüber, die das Parken von privaten Fahrzeugen nicht verbietet. Dabei sei es unerheblich, ob der Halter das Fahrzeug persönlich abstellt oder ein Dienstleister dies übernimmt. Die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Birgit Schentek, CDU, stellte in Aussicht, dass dieses Verfahren zu den Sommerferien durch das Aufstellen von Halteverbotsschildern unterbunden werden wird. Dann darf nur noch für maximal 24 Stunden an der gleichen Stelle geparkt werden. Bei der Stadtverwaltung wird geklärt, ob die Schilder ganzjährig aufgestellt werden.
Längst nicht in allen Punkten waren die Besucher mit Geisels Ausführungen zufrieden
Der Verkehrs- und Lärmbelastung durch die Bebauung der Theodorstraße und die geplante RRX-Trasse durch den Stadtteil sieht Geisel gelassen entgegen. Denn der Ausbau des ÖPNV wurde zu weniger Autoverkehr führen und die Bahn sei verpflichtet, Lärmschutzmaßnahmen bei Ausbau der RRX-Trasse zu realisieren.
Rather hatten sich mehr erhofft
Neben dem Verkehr im Stadtteil lagen den Bürgern zwei weitere Themen am Herzen. Der Veranstaltungssaal des Abends, der Pfarrsaal von St. Josef, ist der einzige Versammlungsraum im Stadtteil und wird als Bürgersaal genutzt. Dringende Renovierungsarbeiten wurden immer wieder aufgeschoben und ein Pächter der Gasstätte fehlt schon lange. Eigentümer des Saals ist die Kirche, dennoch will die Stadt im nächsten Jahr rund 500.000 Euro in die Renovierung investieren. Die Teilnehmer am OB Dialog hatten sich mehr erhofft und quittierten die vermeintlich gute Nachricht nur mit einem müden Applaus.
Sauberkeit im Stadtteil
Zum Abschluss der Veranstaltung begann noch eine lebhafte Diskussion über die Sauberkeit im Stadtteil. Wilde Müllkippen, fehlende Einsätze der Awista und das Unkraut – in Amtssprache „Spontanvegetation“ genannt, erhitzen die Gemüter. Geisel bescheinigte, dass die Stadtteile in Düsseldorf das gleiche Recht auf Sauberkeit hätten wie das Zentrum und bat um zeitnahe Meldung von Missständen an das Servicetelefon der Stadtsauberkeit (Telefon 0211.89-25050 oder Mail stadtsauberkeit@duesseldorf.de ).