Düsseldorf Himmelgeist und Itter: Thomas Geisel im Dialog
Es war bereits der 29. OB-Dialog von Oberbürgermeister Thomas Geisel und er führte ihn am Donnerstagabend (6.9.) nach Düsseldorf Himmelgeist und Itter. Der Gemeindesaal von St. Hubertus war mit über 100 Bürgern gut gefüllt und die suchten den intensiven Austausch mit dem Stadtoberhaupt, der bei vielen Fragen nur mit den Schultern zucken konnte.
Im Gemeindesaal stand OB Thomas Geisel Rede und Antwort, moderiert wurde der Dialog von Sarah Walther (re)
Der Deich
Die Deichbausanierung in Himmelgeist ist ein Thema, dass die Anwohner schon lange beschäftigt und sie dringend auf konkrete Aussagen warten. Doch die konnte Thomas Geisel am Donnerstag nicht liefern. Es gäbe zwar Pläne, die bei der Bezirksregierung eingereicht seien, doch zu befürchtende Klagen des BUND könnten eine völlig Neuplanung notwendig machen. Die Idee, den Deich zu verlegen, scheitere an den teilweise deutlich überhöhten Preisvorstellungen einiger Grundstückseigentümer, die damit diese Planung torpedierten, obwohl es in ihrem eigensten Interesse sein müsste, dass der marode Deich endlich erneuert würde, kritisierte Geisel.
Die Jagd
Etwas fassungslos lauschte Geisel den Schilderungen eines Bürgers, der weniger die Überflutung fürchtet, sondern mehr den Tod durch Erschießen. Offenbar finden regelmäßig Jagden statt, die zwar rechtmäßig und angemeldet seien, deren Beschilderung und Information der Passanten aber deutlich zu wünschen übrig lasse und es daher immer wieder zu gefährlichen Situationen käme.
Die Vorwürfe der Bürgerinitiative Hafenalarm gefielen dem OB nicht
Der Hafen
Gut organisiert hatte sich die Bürgerinitiative Hafenalarm für den OB-Dialog. Zahlreiche Mitglieder bemängelten die Pläne für den Ausbau den Reisholzer Hafens und der bereits jetzt realisierten Ansiedlung von Logistikunternehmen. So würde über die Hintertür ein Bedarf für den Hafen geschaffen, den die Industrie im Düsseldorfer Süden – als eigentlich Nutzer des Hafens – nicht habe. Außerdem sei das Verkehrskonzept immer noch nicht aktualisiert und die Gutachten würden von Firmen erstellt, die offenbar im Interesse der Stadt arbeiteten, bemängelte die Initiative. Thomas Geisel reagierte auf die Kritik äußerst angespannt und warf dem Hafenalarm vor, mit Verschwörungstheorien zu arbeiten und verwahrte sich gegen den Vorwurf von gekauften Gutachten. Ernst genommen fühlten die Bürger sich bei diesem Thema nicht, da Geisel betonte, er habe keine Kenntnisse von Plänen.
Der Wohnungsbau
Pläne für Wohnbebauung gibt es offenbar für das Grundstück an der Ickerswarder und Münchener Straße, an dem ursprünglich eine weitere Flüchtlingsunterkunft gebaut werden sollte. Trotz der Nähe der B8 sei man architektonisch sehr wohl in der Lage dort den Schallschutz so zu gestalten, dass eine Wohnqualität erreicht werden könne, bestätigte Geisel.
Viele Bürger hatten sich intensiv auf den Abend vorbereitet und trugen ihre Anliegen vor – wie der Herr rechts, der eine "Karre" auf dem Friedhof in Itter vermisst
Die Straßen
Offen zu gab der Oberbürgermeister den Sanierungsstau bei Straßen und Brücken, der auch in Himmelgeist und Itter deutlich zu spüren sei. Da die Kassen der Stadt derzeit gut gefüllt seien, stellte er in Aussicht, die über Jahre vernachlässigte Infrastruktur nun angehen zu wollen. Dazu wurde ihm zusätzlich der Wunsch angetragen, den geplanten Radschnellweg entlang der Münchener Straße nicht nur endlich zu bauen, sondern auch mit Beleuchtung zu versehen, da das Fahren dort sonst zu gefährlich sei. „Joggingstrecken in Oberkassel sind mit Licht und wir müssen auf gefährlich dunklen Radwegen fahren“, das dürfe nicht sein, forderte eine engagierte Radlerin.
Der Dialog
Ob es an der gut gefüllten Stadtkasse liegt oder das Konzept des OB-Dialoges sich geändert hat, auf jeden Fall lud OB Geisel die Besucher der Veranstaltung im Anschluss noch auf Schumacher-Bier und Schnittchen ein. Dabei wurde eifrig weiter diskutiert.