Düsseldorf: Feuerwehr zieht positive Bilanz für das Jahr 2022
Sowohl Feuerwehrchef David von der Lieth als auch Feuerwehrdezernent Christian Zaum zogen am Mittwoch (31.5.) eine positive Bilanz für das Jahr 2022. Neben dem 150-jährigen Jubiläum der Düsseldorfer Feuerwehr war das Jahr immer noch von der Corona-Pandemie geprägt. Rückblickend bliebe das gute Gefühl, die Anforderungen der Pandemie bewältigt zu haben und trotzdem voll Einsatzfähig geblieben zu sein, betonen beide. Das können nicht alle Städte von sich behaupten, erklärte von der Lieth und ist stolz auf sein Team: „Es ist ein guten Gefühl zu wissen, dass wir mit der Pandemie umgehen konnten“.
Investitionen in Ausstattung
Im Jubiläumsjahr wurde neben der neuen und modernen Schutzkleidung für die Einsatzkräfte der Fahrzeugpark der Rettungskräfte sukzessive ausgetauscht. “Eine schlagkräftige Feuerwehr braucht gute und moderne Technik”, betont Dezernent Zaum. “Das bedeutet, dass wir neben der Fahrzeugflotte auch in den Gebäudebestand investieren“. Nachdem der Bau der Wache in Kaiserswerth bald starten sollen, ist für den Herbst der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss zum Neubau der Feuer- und Rettungswache 7 in Wersten geplant. Zum Fuhrpark der Feuerwehr gehören nun einige Elektro-Pkw. Bei der Umrüstung der Löschfahrzeuge auf Elektro ist man noch zurückhaltend. Der Ukraine-Krieg hat Krisenszenarien, wie ein flächendeckender Stromausfall, neu Denken lassen und das bedeutet auch auf etablierte Systeme zu setzen. Herausforderungen wie Großwetterlagen, Stromausfall oder Pandemien gehören zu den Gefährdungslagen, auf die man vorbereitet ist.
Ausbildungsoffensive
“Ausbildung fördern” ist ein Schwerpunkt der Feuerwehr in ihrem Geschäftsbericht für das Jahr 2022. Die erste Ausbildungsoffensive startete die Feuerwehr vor vier Jahren, denn der Bedarf an Fachkräften war absehbar. Seitdem wurden die Ausbildungskapazitäten mehr als verdreifacht. 91 Azubis starteten im vergangenen Jahr, darunter auch 15 Frauen. Im Oktober begann ein neues Ausbildungsformat, bei dem zunächst eine dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter absolviert wird. Nach bestandenem Staatsexamen schließt sich dann eine Feuerwehrausbildung über 18 Monate an.
Sehr zufrieden ist die Feuerwehr auch mit der Resonanz der Karrieretage für Schüler. Den dabei angebotenen Sporttest bestanden 50 der 100 Teilnehmer*innen. Das dafür erhaltene Zertifikat können sie bei einer Bewerbung bei der Feuerwehr gleich einsetzen.
Die Auszubildenden, aber auch die bereits fertigen Rettungskräfte und Feuerwehrleute werden geschult, wie sie bei Übergriffen während eines Einsatzes reagieren können. Von der Lieth betont, dass diese in Düsseldorf glücklicherweise auf einem niedrigen Niveau liegen, aber genau erfasst werden.
Einsatzzahlen 2022
In der Leitstelle der Feuerwehr gingen 156.170 (2021: 152.880) Alarmierungen ein. 141.752 (2021: 138.247) entfielen auf den Rettungsdienst. Darunter befanden sich 96.756 (2021: 91.409) Fahrten zu Notfallpatienten, bei denen bei 23.157 (2021: 19.153) der Notarzt Hilfe leistete. Die Alarmierungen im Rettungsdienst sind im Vergleich zu 2021 leicht um rund zwei Prozent gestiegen. Die Zahl der Krankentransporte fiel erneut leicht auf 44.996 (2021: 46.838).
14.418 (2021: 14.633) Alarmierungen waren für die Feuerwehr, davon 3.981 (2021: 3.796) Brandeinsätze, darunter 19 Großbrände, 1190 Wohnungsbrände, 608 Heimrauchmelder, 156 Vegetationsbrände, 140 Fahrzeugbrände und 5 Fälle von überörtlicher Hilfe.
Technische Hilfeleistung für bei insgesamt 7.241 (2021: 7.741) einsätzen gewährt, davon 105 bei Verkehrsunfällen, 2089 bei Menschen in Notlagen, 2052 bei Tieren in Notlagen und 1200 Wasser-/Sturmschäden.
Die Leitstellendisponenten nahmen 2022 insgesamt 396.785 (2021: 395.998) Telefonanrufe entgegen. Darunter 186.042 (2021: 185.771) Notrufe, die über die Notrufnummer 112 eingingen. Ein Anrufender musste im Durchschnitt rund 7,1 Sekunden (2021: 7,5 Sekunden) warten, bis ein Disponent frei war und das Gespräch annehmen konnte. Im Jahresdurchschnitt bearbeiteten die Feuerwehrmitarbeitenden alle 3,4 Minuten (2021: 3,4 Minuten) einen Einsatz in der Leitstelle.
Täglich sind 181 Feuerwehrleute im Einsatz, die tagesabhängig von bis zu 66 weiteren Einsatzkräften der Partner im Rettungsdienst sowie Notärzten unterstützt werden. Im Amt 37, das Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz zusammenfasst, arbeiten 1.148 (2020: 1.082) Mitarbeitende, davon 73 (2021: 53) Frauen. Bei den zehn Freiwilligen Feuerwehren gibt es 386 (2021: 372) aktive Mitglieder, davon 40 (2021: 42) Frauen.