Düsseldorf: Netzgesellschaft muss 155.000 Erdgasgeräte von Kunden prüfen und umstellen
Aufgrund von versiegenden Förderquellen wird sich in Deutschland in den nächsten Jahren die Erdgasversorgung von L-Gas auf H-Gas ändern. Nicht nur die Düsseldorfer Gaslaternen sind davon betroffen, auch die Geräte der Kunden, die mit Erdgas betrieben werden. Rund 155.000 Gasheizungen muss die Netzgesellschaft daher in den nächsten Jahren prüfen und technisch anpassen. Da im Juli die ersten Kundenbesuche starten, informiert die Netzgesellschaft schon jetzt, was bei der Prüfung geschieht. Dabei wird auch vor Verbrechern gewarnt, die gegebenenfalls die Umstellung nutzen wollen, um kriminell tätig zu werden.
Prüfung von 155.000 Geräten
Zur Organisation der Umstellung hat die Netzgesellschaft das Stadtgebiet in fünf Bezirke aufgeteilt, in denen zu unterschiedlichen Zeitpunkten umgestellt wird. Die Netzgesellschaft stellt alle Geräte um, unabhängig davon, bei wem die Kunden ihre Gasverträge haben. In Düsseldorf sind von der notwendigen Umstellungen etwa 155.000 Erdgasgeräte in ca. 120.000 Wohnungen, Häusern und Gewerbebetrieben betroffen und 14.500 Gasleuchten.
Erst in neun Jahren ist die Umstellung abgeschlossen
Bereits jetzt erhalten die Kunden per Post Informationen, da im Juli die Prüfungen der ersten Endgeräte starten. In dem Schreiben sind auch Hinweise zur Abwehr von Trickbetrügern und Trittbrettfahrern enthalten, da leider zu erwarten ist, dass Kriminelle die Umstellung nutzen werden. Daher ist es wichtig, dass die Kunden sich mit dem Ablauf und den vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen vertraut machen.
Der Ablauf
> Alle Kunden erhalten im April einen Informationsbrief über die geplante Umstellung in Düsseldorf
> Wenn ihr konkretes Haus an der Reihe ist, werden die Kunden erneut angeschrieben und erhalten einen Brief mit Termin und einer individuellen PIN-Nummer.
> Der Monteur, der zur Prüfung der Geräte kommt, ist an seiner Arbeitskleidung der Netzgesellschaft und seinem Dienstausweis zu erkennen und wird sich unaufgefordert mit der PIN-Nummer legitimieren. Er wird das vorhandenen Erdgasgerät prüfen und dokumentieren, welche Ersatzteile für die Umstellung erforderlich sind.
> Nach dieser Erhebung wird es Monate später (in dieser Zeit werden die Ersatzteile geordert) einen zweiten Besuch geben, bei dem der Umbau erfolgt.
> Zur Qualitätssicherung wird bei etwas zehn Prozent der Geräte ein dritter Besuch erfolgen, da der Gesetzgeber dies vorschreibt.
> Wichtig für die Kunden ist zu wissen, dass nie spontan geklingelt, angerufen oder gemailt wird. Alle Termine werden per Post angekündigt und die PIN-Nummer ist die Legitimation, die der Mitarbeiter nennen muss.
> Es gibt nie eine Rechnung, Kostenerhebung oder Zahlung vor Ort. Die Kosten für die Umstellung trägt die Netzgesellschaft. Lediglich eine Unterschrift zur Bestätigung der Erfassung der Anzahl der Gasgeräte ist notwendig und erfolgt auf dem Tablet-PC des Monteurs.
> Ab Montag, 25. März gibt es eine zentrale Anlaufstelle für die Kunden im „Erdgasbüro“ im Kundencenter, Höherweg 100, sowie eine spezielle Hotline (0211-821-8833) und eine interaktive Karte auf der Homepage www.erdgasumstellung@netz-duesseldorf.de
> Bei etwa zwei Prozent der Geräte kann es aufgrund des Alters oder fehlender Ersatzteile dazu kommen, dass eine Umstellung nicht mehr möglich ist. In diesen Fällen ist eine Beratung und ggf. ein Zuschuss für eine Neuanschaffung möglich. Es kommt aber nie zu Verkäufen vor Ort durch den Monteur der Netzgesellschaft.
Großprojekt für die Netzgesellschaft
„Da die Gasgeräte, die bisher L-Gas verbraucht haben, aus Sicherheitsgründen nicht einfach mit H-Gas betrieben werden können, müssen sie im Rahmen der Erdgasumstellung von unseren Fachkräften technisch angepasst werden. Das betrifft alle Gasgeräte in Düsseldorf. Die Erdgasumstellung ist eines der größten Projekte der Netzgesellschaft und wird uns fast 10 Jahre beschäftigen“, so Hans-Jürgen Holthausen, Geschäftsführer der Netzgesellschaft Düsseldorf. Für die Erfassung und Umrüstung in Düsseldorf liegt der Aufwand bei rund 50 Millionen Euro, die von der Netzgesellschaft getragen werden.