Düsseldorf / Erkrath: Schockanrufer erbeuten Geld und Wertgegenstände von 65-jähriger Frau
Zwar gibt es regelmäßig Informationen der Polizei und Meldungen in den Medien, aber offenbar haben Schockanrufer immer noch leichtes Spiel bei ihren Opfern. Die Polizei weist erneut darauf hin, dass in keinem Fall nach einem Unfall oder einer vermeintlichen Straftat Angehörige telefonisch zur Zahlungen von Kautionen aufgefordert werden. Weder Polizei noch Staatsanwaltschaft oder Gerichte werden sich telefonisch mit Angehörigen in Verbindung setzen und Bargeld oder Wertgegenstände verlangen. Wer einen solchen Anruf erhält sollte Kontakt zu seinen Angehörigen unter den bekannten Rufnummern aufnehmen oder die Polizei unter 110 anrufen. Dieses Vorgehen sollte mit Familienangehörigen und Senioren im Umfeld besprochen werden, damit möglichst viele Menschen über die Masche der Betrüger informiert sind.
Aktueller Fall in Erkrath
Ein Anruf bei ihrer Tochter hätte eine 65-jährige Erkratherin davor bewahrt, um einen hohen Bargeldbetrag und andere Wertgegenstände betrogen zu werden. Die Mettmannerin erhielt am Dienstagnachmittag (9.5.) gegen 14 Uhr einen sogenannten “Schockanruf”. Eine Frau gab sich als ihre Tochter aus und schilderte unter Tränen, sie habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Dann übernahm ein Mann das Gespräch, der sich als Staatsanwalt vorstellte. Er bot der geschockten Erkratherin an, die Tochter gegen die Zahlung einer Kaution freizulassen.
Die 65-Jährige fuhr sofort nach Düsseldorf, um dort das geforderte Geld von der Bank abzuholen. Während der Fahrt hielten die Betrüger telefonischen Kontakt über das Handy der Frau. Das Opfer wurde auch dann noch nicht stutzig, als die Kaution schließlich sogar noch erhöht wurde, woraufhin sie bei einer zweiten Bank nochmals Geld abhob. An der Bastionsstraße übergab die Erkratherin schließlich eine mittlere fünfstellige Summe sowie weitere Wertgegenstände in einem Rucksack an einen angeblichen Gerichtsdiener. Dieser versicherte ihr die Dinge zu quittieren und zurückzukehren, bevor er verschwand. Nach längerer Wartezeit fuhr die 65-Jährige gegen 18 Uhr wieder nach Hause, wo sie ihre Tochter anrief. Hier fiel der Betrug auf und die Dame erstattete Anzeige bei der Polizei.
Aufgrund des Zeitverzuges blieb eine Fahndung nach dem Geldabholer auf der Bastionsstraße in Düsseldorf erfolglos. Der Mann soll circa 170 cm groß und 30 Jahre alt gewesen sein. Er trug einen dunklen Vollbart, hatte dunkle Haare und war leger gekleidet.
Die Kriminalpolizei bittet Zeugen um Hinweise zur Identität des Geldabholers oder zum Tatgeschehen an die Polizei Erkrath, Telefon 02104 / 9480 6450.