Flughafen Düsseldorf – keine Problemlösung in Sicht
Die langen Schlangen an der Gepäck- und Personenkontrolle in allen drei Terminals des Düsseldorfer Flughafen zu den Stoßzeiten am Morgen werden die Fluggäste wohl noch länger beschäftigen. Zahlreiche Passagiere haben dadurch bereits ihre Flüge verpasst. In einem kurzfristig anberaumten Pressegespräch erläuterten Oberbürgermeister und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens Thomas Geisel und Flughafenchef Thomas Schnalke das Ausmaß der Probleme.
Gravierender Personalengpass zu Stoßzeiten
In der Hauptstoßzeit am frühen Morgen sollen nach Angaben von Flughafenchef Schnalke rund 60 Mitarbeiter des Dienstleisters Kötter Security an den Kontrollstellen fehlen. Das führe zu langen Schlangen in den Terminals, wenn die Fluggäste und ihr Handgepäck überprüft werden sollen. Bereits vor drei Wochen habe es ein Krisengespräch mit dem für das Kontrollpersonal zuständige Sicherheitsunternehmen Kötter gegeben, geändert habe sich aber nichts, bedauert Schnalke.
Flughafen hat keine vertragliche Handhabe
Das Problem sei die Zuständigkeit, denn für die Kontrollen sei die Bundespolizei verantwortlich. Diese habe über langfristige Verträge die Firma Kötter beauftragt, diese Dienstleistung der Kontrolle von Fluggästen und Handgepäck zu übernehmen. Über die Anzahl der zu erwartenden Fluggäste sei Kötter bereits vor einem Jahr informiert worden. Der Bedarf an Personal kam also nicht überraschend und auch in der Vergangenheit sei es immer wieder zu Engpässen gekommen, so der Flughafenchef.
Bundesinnenminister muss handeln
Erst als Oberbürgermeister Thomas Geisel bei seinem Flug zum Dieselgipfel nach Berlin in der vergangenen Woche am eigenen Leib erfuhr, wie zugespitzt die Lage am Flughafen ist, nahm er sofort Kontakt zu Thomas Schnalke auf. Dabei erfuhr er von den Zuständigkeiten der Bundespolizei und setzte sich mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière, CDU, in Verbindung, da dieser der Bundespolizei vorsteht. In einem gemeinsamen Termin bei de Maizière wollen Geisel und Schnalke auf die Dringlichkeit der Probleme hinweisen und auf eine schnelle Lösung dringen.
Eine vage Idee, wie sich die Situation verbessern ließe, hat Thomas Schnalke bereits. Er könnte sich vorstellen, die Verantwortung der Personen- und Gepäckkontrollen zu übernehmen. Dafür würde ggf. eine Tochterfirma des Flughafens gegründet, in der das Kontrollpersonal beschäftigt würde. So könnte der Flughafen selber Einfluss auf Quantität und Qualität nehmen und wäre nicht einem Dienstleister ausgeliefert, zu dem es nur über Dritte – der Bundespolizei – Verträge gäbe.