Es ist vollbracht. Das Zittern der ART Giants im Abstiegskampf der zweiten Basketball Bundesliga Pro A ist vorbei. Nach dem überraschenden Sieg des Tabellen-15. gegen den Liga-Spitzenreiter Rasta Vechta am Samstagabend (15.4.) ist den Düsseldorfern der Klassenerhalt endgültig nicht mehr zu nehmen. Mit einer enorm kämpferischen und spielerisch ausgeglichenen Mannschaftsleistung gewannen die Giants ihr Heimspiel –  mussten dafür aber in die Verlängerung (115:112).

Theoretisch wäre der Sieg gar nicht nötig gewesen, denn die Giants Leverkusen verloren beim den PS Karlsruhe Lions mit 76:83 und hatten damit keine Chance mehr den Düsseldorfern den Klassenerhalt abspenstig zu machen.

Wurf von Melkisedek Moreaux (ART Giants, No.23), Foto: Norbert Schulz

Der ART hatte zu Beginn des Spiel gegen die Niedersachsen nicht viel zu bestellen. Zwar punkteten die Düsseldorfer – nach einem auf beiden Seiten zerfahrenen Beginn – als erste, doch danach lief nicht viel bis gar nichts zusammen im Spiel der Hausherren. Mit 9:22 endeten die ersten zehn effektiven Spielminuten und die Fans der Giants in der mit 1180 gefüllten Castello-Halle befürchteten ein Fiasko. Zu einfach ließ sich die Abwehr der Giants ausspielen, zu unsicher waren ihre Offensivbemühungen.

Daniel Mayr (ART Giants, No.42) setzt sich am Korb gegen Julius Wolf (Rasta Vechta, No.16) durch, Foto: Norbert Schulz

Doch dann ging ein Ruck durchs Team: Plötzlich wurde die Defense bissig und beweglich und die Offensive verkürzte den Rückstand Punkt für Punkt. Eine gute Teamleistung während bei Vechta lediglich Ryan Schwieger und Joel-Sadu Aminu zu Hochform aufliefen. Schwieger hatte am Ende 33 Punkte gemacht, Aminu 30.

Booker Coplin (ART Giants, No.06) spielt den Ball ab, Foto: Norbert Schulz

Trotz heftiger Gegenwehr verkürzten die Düsseldorfer und schafften es in der letzten Spielminute das Ergebnis zu egalisieren. Bei 80:80 ging es in Verlängerung Nummer eins und die Giants hatten gemerkt, dass Rasta nicht die Übermannschaft ist, gegen die man nur verlieren kann. Diese Erkenntnis stachelte den Ehrgeiz weiter an.

Ryan Richmond (ART Giants, No.00) in Aktion gegen Ryan Schwieger (Rasta Vechta,No.15), Foto: Norbert Schulz

Überlegt und ohne übereilte Entscheidungen auf dem Spielfeld trugen sie ihre Spielzüge manchmal mit provozierender Geduld vor. So wie der letzte Angriff der Giants beim Stand von 111:112 kurz vor Ende der dritten Verlängerung. Ryan Richmond zögerte den Wurf bis zur letzten Sekunde hinaus. Erst 0,9 Sekunden vor Schluss senkte sich der Ball, der jenseits der Dreierlinie abgeworfen wurde, durch den Ring in die Reuse. Es stand 114: 112. Weil es einen Regelverstoß gab, bekam Richmond noch zwei Freiwürfe zugesprochen, von denen er einen verwandelte. Der Klassenerhalt war geschafft.

Florian Flabb (Headcoach): „Zunächst möchte ich Allen im Verein danken und freue mich für die gesamte Organisation über diesen wichtigen Schritt. Was wir heute geschafft haben, ist ein riesengroßer Erfolg. Meinem Team kann ich nur gratulieren, die Jungs haben wirklich alles auf dem Parkett gelassen. Wenn du im ersten Viertel gegen den Tabellenführer so deutlich zurückliegst, gibt es viele Situationen, in denen man sich dann aufgeben könnte. Bis zum Schluss haben wir aber daran geglaubt, diese Sensation zu schaffen. Ich bin natürlich absolut glücklich über diesen Erfolg.“

ART Giants – Rasta Vechta 115:112 (9:11, 31:21, 21:27, 19:10; 1. Verlängerung 10:10, 2. V. 10:10, 3. V. 15:12)

Punkte ART Giants: Booker Coplin 23, Ryan Richmond 20, Daniel Mayr 15, Melkisedek Moreaux 14, CJ Anderson 13, Vincent Friederici 10, Alexander Möller 7, Mark Gebhardt 5, Chris Rollins 5, Tray Hollowell 3, Andrious Mikutis 0, Matej Silic (nicht eingesetzt)