Düsseldorfer Handwerk und Stadtwerke ringen um die Fernwärme
Mitten im Winter herrscht Eiszeit zwischen dem Düsseldorfer Handwerk und den Düsseldorfer Stadtwerken. Der Vorwurf der Handwerker: Die Stadtwerke strebten mit ihrem Fernwärme-Angebot eine Monopol-Stellung an und schalteten systematisch Installateure und Heizungsbauer als Konkurrenten aus. Die Stadtwerke dementierten dies in einer eigenen Erklärung.
Zunächst die Handwerksseite: „Dass die Stadtwerke große Abnehmer wie die Universität oder möglicherweise bald den Flughafen mit Fernwärme beliefert, ist durchaus nachvollziehbar und macht auch Sinn. Dass man aber quasi nebenbei auch noch Wohnquartiere ‚mitnimmt‘ und dort den Anschlusszwang herstellen will, ist inakzeptabel“, schimpfte Kammerhauptgeschäftsführer Axel Fuhrmann. Er vermutet, der vor zwei Jahren in Betrieb genommene „Fortuna-Kraftwerksblock“ sei „überdimensioniert“. Also würden nun mit Hilfe der Stadt neue Absatzfelder definiert. Auf der Strecke blieben dabei die Handwerker, zum Beispiel mit ihren Solarthermie-Anlagen.
Kritik zurückgewiesen
Die Stadtwerke wiesen diese Kritik an ihrem Geschäftsgebaren zurück. Der Erfolg der Düsseldorfer Fernwärme sei allein durch den Markt getrieben. Kunden bräuchten nicht in neue Kesselanlagen zu investieren. Die Fernwärme sei umweltfreundlich, einfach und bequem.
Kohlendioxid in Düsseldorf reduziert
O-Ton Stadtwerke: „Aktuell haben rund 9 Prozent aller Düsseldorfer Gebäude einen Fernwärmeanschluss. Durch den Ausbau der Fernwärme soll diese Quote in den nächsten Jahren auf 10 Prozent steigen. Für das Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk bleiben 90 Prozent des Marktes.“ Der Kraftwerksblock Fortuna sei nicht überdimensioniert, sondern exakt am Energiebedarf von Düsseldorf ausgerichtet. Er habe bereits im ersten Betriebsjahr der Stadt 600.000 Tonnen Kohlendioxid erspart. Dies entspreche dem Ausstoß von mehr als 260.000 Autos mit einer Fahrleistung von jeweils 15.000 Kilometern pro Jahr.
Foto: Siemens