Düsseldorf: Knapp 1000 Teilnehmer*Innen des Ostermarschs fordern Verhandlungen im Ukraine-Krieg
Aktualisierung/Richtigstellung, 19.04.2023: In einer früheren Fassung dieses Artikels wurde im Abschnitt “Rechte und Schwurbler unter den Teilnehmenden” die Partei “Die Basis” als “ultrarechts” bezeichnet. Diese Formulierung wurde in “rechtsoffen” geändert, nachdem Vertreter der Partei darauf hingewiesen haben, dass die Formulierung nicht zutreffend ist.
***
Rund 1000 Menschen haben beim Ostermarsch 2023 einen sofortigen Stopp der Kriegshandlungen in der Ukraine, Friedenverhandlungen und einen Stopp der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert. In Düsseldorf zogen die Ostermarschierer von der Zentrale des Deutschen Gewerkschaftsbundes in der Friedrich-Ebert-Straße durch die Innenstadt zum Marktplatz vor dem Rathaus Düsseldorf, wo Özlem Demirel, Europaabgeordnete der Linken die Hauptrednerin auf der Bühne war.
USA und Nato am Pranger
Auf Transparenten, in Liedern und den Reden wurden die USA und die Nato als Aggressoren benannt. Als erstes müssten die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine gestoppt werden. Denn immer neue Waffen schaffen keinen Frieden, sagte Özlem Demirel. Sie berief sich in ihrer sehr kämpferisch angelegten Rede auf Rosa Luxemburg: „Die Dividenden der Kriegstreiber steigen und die Proletarier fallen.“ Man solle sich nicht einreden lassen, dass die Waffenlieferungen an die Ukraine dem Frieden dienten. Tatsächlich stünden kapitalistische Interessen hinter der westlichen Propaganda zum Ukraine-Krieg. Demirel sprach von einer Lüge. Und bekam viel Beifall für ihren Vortrag vor dem Rathaus Düsseldorf, vor dem ein Ukraine-Banner weht.
Rechte und Schwurbler unter den Teilnehmenden
Der durch diesen Krieg verursachte Riss geht einmal quer durch die Friedenbewegung. Sie musste sich der Tatsache stellen, dass Corona-Schwurbler, die rechtsoffene (Begriff am 19.4.2023 geändert) Partei „Die Basis“ und mindestens zwei rechtsnationale Videoblogger unter die Demonstranten gemischt hatten. Die Antifa Düsseldorf machte auf diesen Umstand aufmerksam: „Man spaziert nicht mit Nazis. Niemals.“ Die zweite Rednerin vor dem Rathaus, Alina von der SDAJ NRW, versuchte in ihrer Rede, die vielfachen Hinweis auf die ultrarechten U-Boote im diesjährigen Ostermarsch als weitere Propaganda-Lüge darzustellen.
Drei Tage – zwölf Veranstaltungen
An den drei Ostertagen säumen insgesamt zwölf Auftakt-, Zwischen- und Abschlussveranstaltungen den Weg des Ostermarsches 2023. Der Ostermarsch Rhein/Ruhr steht unter dem Motto „Waffenstillstand statt Waffenlieferungen! Aufrüstung stoppen! Für Frieden und Klimaschutz!“