Düsseldorf: Gutachterausschuss sieht Aufwärtstrend bei Immobilienpreisen gebremst
Die Grund- und Immobilienrichtwerte 2023 wurden am Dienstag (21.3.) vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Landeshauptstadt Düsseldorf präsentiert. Die Fachleute sehen den Aufwärtstrend gebremst und eine geringere Preissteigerung.
Der Gutachterausschuss ist ein Expertengremium aus Vermessungsingenieuren, Architekten, Bau- und Grundstückssachverständigen, Maklern, Juristen und Sachverständigen von Banken und Sparkassen. Neben der Kenntnis zu Grundstücks- und Immobilientransaktionen werden Boden- und Immobilienrichtwerte sowie sonstige erforderliche Daten für die Wertermittlung von Immobilien abgeleitet.
4,9 Milliarden Euro war der Umsatz des Düsseldorfer Grundstücksmarktes im Jahr 2022. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Absinken um 15 Prozent. 3.735 notarielle Immobilien-Kaufverträge des Jahres 2022 wurden ausgewertet, rund 19 Prozent weniger als im Vorjahr und mit Blick auf die vergangenen Jahrzehnte ein Minusrekord. Das Datenmaterial aus 2022 diente dem Gutachterausschuss für Grundstückswerte als Grundlage für die Festlegung der neuen Boden- und Immobilienrichtwerte 2023. Diese dienen Banken, Sparkassen, Makler und Institutionen und interessierten Bürger*innen als Orientierungswert.
“Die steigenden Kapitalmarktzinsen sowie die erhöhten Baupreise sorgen für Zurückhaltung auf dem Immobilienmarkt und bringen die Preisentwicklung nun auch in Düsseldorf ins Stocken”, erklärte Thomas Weindel, Vorsitzender des Gutachterausschusses.
Unbebaute Grundstücke
Die Preise unbebauter Grundstücke im Durchschnitt liegen unverändert auf Vorjahresniveau. Für Eigenheime in mittleren bis guten Lagen, wie beispielsweise im Stadtteil Benrath, müssen Käufer*innen weiterhin mit Bodenrichtwerten von 1.150 bis 2.000 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche rechnen.
Bei den Büro- und Geschäftshausgrundstücken liegt die Kö an Spitzenposition mit 55.000 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche.
Bebaute Grundstücke
Bei bebauten Grundstücke gab es eine gedämpfte Preissteigerung. So legten die Preise bei freistehenden Ein- und Zweifamilien- sowie Reihenhäusern um sechs bis sieben Prozent zu. Vor einem Jahr gab es hier noch Preissteigerungen von über 15 Prozent. Die Preise für Mehrfamilienhäuser stagnieren nahezu und legen um ein Prozent zu.
Die Preise für Eigentumswohnungen variierten nach Baujahr und zogen im Jahr 2022 gemäßigt an. Vier Prozent verteuerten sich Neubauwohnungen, neun Prozent waren es für Wohnungen in sogenannten Vorkriegsbauten.
In mittleren Lagen wie in Unterrath wurden jetzt Immobilienrichtwerte für Eigentumswohnungen aus dem Baujahr 1980 für 4.300 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche veröffentlicht. Spitzenreiter sind Immobilienrichtwerte für Eigentumswohnungen in Oberkassel, die bei 10.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche liegen.
“Insgesamt lassen sich bei den bebauten Grundstücken und beim Wohnungsmarkt seit dem Sommer 2022 eine erkennbare Skepsis und letztendlich auch sinkende Kaufpreise erkennen. Durch eine monatsweise Auswertung konnten wir hier teilweise zum Jahresende sogar durchschnittliche Kaufpreise unter dem Vorjahresniveau feststellen. Die weiteren Entwicklungen bleiben spannend”, betonte Weindel.
Die Richtwertkarten sind im Vermessungs- und Katasteramt Düsseldorf, Brinckmannstraße 5 und im Internet unter geoshop.duesseldorf.de/produkte/richtwertkarten.html für jeweils 50 Euro erhältlich.
Weitere Informationen sind im Internet unter gutachterausschuss.duesseldorf.de aufgeführt. Alle neuen Richtwerte und der Grundstücksmarktbericht sind im Internet unter www.boris.nrw.de kostenlos abrufbar.