Düsseldorf: Flughafen wird am Freitag bestreikt
Passagiere des Flughafens Düsseldorf müssen am Freitag (17.3.) mit erheblichen Einschränkungen rechnen, da die Gewerkschaften komba und ver.di die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes und der Luftsicherheit von Freitag 00:00 Uhr bis 23:59 Uhr zum Warnstreik aufgerufen hat. Es wird lediglich ein Notbetrieb am Flughafen aufrechterhalten und zahlreiche der geplanten 368 Flugbewegungen werden ausfallen.
Zum Streik sind die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, bei der Fluggastkontrolle, bei der Personal-, Waren- und der Frachtkontrolle sowie Mitarbeitende im öffentlichen Dienst aufgerufen. Fluggäste müssen an diesem Tag mit Verspätungen, längeren Wartezeiten sowie Flugausfällen rechnen.
Luftischerheit und Öffentlicher Dienst streiken
„Die Beschäftigten machen mit den Streiks gemeinsam Druck auf die Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen weder im öffentlichen Dienst noch im Luftsicherheitsbereich ein akzeptables Angebot unterbreitet wurde“, betont Andrea Becker, ver.di-Landesbezirksfachbereichsleiterin NRW. „Inflation, hohe Energie- und Lebensmittelpreise lösen existenzielle Ängste bei Beschäftigten aus. Viele wissen nicht mehr, wie sie ihre Mieten bezahlen und den Kühlschrank füllen sollen. Sie brauchen deutlich mehr Geld, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das müssen die Arbeitgeber einsehen und dementsprechend reagieren. Sie müssen die gute Arbeit der Beschäftigten honorieren und sie von dem immensen finanziellen Druck entlasten.“
ver.di versucht seit langem höhere Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen beim Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) zu erreichen. Die Zuschläge für Arbeiten in den Nachtstunden und an den Wochenenden wurden seit 2006 nicht mehr verbessert und seit 2013 wird über eine Erhöhung immer wieder verhandelt. Wegen der Pandemie stoppten die Verhandlungen und der BDLS war erst durch eine erneute Verabredung in der Entgelttarifrunde 2022 bereit, wieder über die Forderungen zu sprechen. Allerdings verliefen weitere sechs Verhandlungsrunden im Jahr 2022 enttäuschend. Es liegt immer noch kein Angebot der Arbeitgeber vor.
„Die Sicherheit der Fluggäste zu garantieren, ist eine anspruchsvolle Tätigkeit, die rund um die Uhr an jedem Tag der Woche, auch sonntags, feiertags und nachts geleistet werden muss und viel Flexibilität verlangt. Schichtarbeit an allen Tagen rund um die Uhr wirkt sich auf das Leben der Familien und Freunde negativ aus. Durch angemessene Zeitzuschläge soll die Arbeit zu ungünstigen Zeiten honoriert werden. Die Arbeitsbedingungen müssen attraktiver werden, damit genügend Menschen bereit sind, diese Tätigkeit zu leisten. Nur so müssen die Fluggäste keine langen Warteschlangen hinnehmen, verlieren keine Zeit und sie können ihre Reise sicher antreten“, erklärt Wolfgang Pieper von der Gewerkschaft ver.di.
Die Beschäftigten unterstreichen mit ihrem Streik die Forderung nach Erhöhung der Zeitzuschläge für Nacht-, Sonntags-, Feiertags- und Samstagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Mehrarbeit.
Die Mitarbeitenden im öffentlichen Dienst, zu denen die Flughafengesellschaften inklusive der Flughafenfeuerwehren und der eigenen Bodenverkehrsdienstleister gehören, fordern eine Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.