Düsseldorf: Stadtsparkassen-Chef Arndt Hallmann muss gehen
Der Chef der Stadtsparkasse Düsseldorf, Arndt Hallmann, muss gehen. Mit einer denkbar knappen Entscheidung (8:7) hat sich der 15-köpfige Verwaltungsrat dagegen ausgesprochen, den Vertrag mit dem augenblicklichen Sparkassenchef zu verlängern. Vorausgegangen war ein zweijähriger Streit zwischen Oberbürgermeister Thomas Geisel – zugleich Vorsitzender des Verwaltungsrats – und Sparkassenchef Hallmann. Dabei ging es ums Geld.
Genauer: Darum, wie viel die Stadtsparkasse der Stadt aus ihrem Überschuss 2014 auszahlen muss. Am Ende bekam Geisel Recht – von der Sparkassenaufsicht, die beim NRW-Finanzministerium angesiedelt ist. Statt gut drei Millionen Euro für 2014 gab es 25 Millionen Euro für 2014 und 2015 (report-D berichtete). Geld, das die Stadt Düsseldorf gut brauchen konnte. Hallmann hatte es in die Rücklage stecken wollen, um für künftige Krisen besser gewappnet zu sein.
Obwohl beide Kontrahenten etwas Gutes wollten, fanden sie nicht aus eigener Kraft zu einem Kompromiss. Oberbürgermeister Thomas Geisel machte mehrmals seine Einigungsbereitschaft deutlich. Die Entscheidung des Verwaltungsrats kommentierte er so:
„Dies ist eine Chance für einen Neuanfang der Stadtsparkasse. Wir müssen uns jetzt auf die Geschäftspolitik und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der Gremien konzentrieren und gegenüber den Kunden vertrauen schaffen. Vor allem hoffe ich, dass die Aufsichtsgremien der Stadtsparkasse nicht mehr politisiert werden. Das Haus ist ordentlich und solide aufgestellt. Lassen Sie uns den Blick nach vorn richten!“
Der bundesweit einmalige Streit beschäftigte auch die Narren im Rosenmontagszug
Die Düsseldorfer CDU sieht Arndt Hallmann als „Opfer in Geisels Machtpoker“. Fraktionschef Rüdiger Gutt bescheinigte Hallmann, zum Wohl des Instituts gehandelt zu haben. Darum habe er die Überschüsse als Risikovorsorge anlegen wollen.
Als Nachfolgerin für den wenig diplomatischen Stadtsparkassenchef Hallmann wird vielfach seine bisherige Vorstandskollegin Karin-Brigitte Göbel genannt. Sie hatte gegen den Hallmannschen Konfrontationskurs gestimmt und verantwortet den Umgang mit Unternehmen, Geschäfts- und Immobilienkunden der Stadtsparkasse Düsseldorf.