real,-Beschäftige wehren sich in Düsseldorf gegen Tarifflucht
Das zakk an der Fichtenstraße in Düsseldorf Flingern war am Freitag gut besucht mit hunderten streikenden real,-Mitarbeitern aus ganz NRW. Verdi hatte in Dortmund und Düsseldorf zur Kundgebung gerufen und die Streikenden folgten zahlreich.
real,- möchte die Lohnkosten senken
Die Metrotochter real,- möchte einen Haustarifvertrag mit abgesenkten Löhnen und Arbeitsbedingungen einführen. „Um weiterhin in die Standortsicherung und Modernisierung investieren zu können, müssen jedoch die Voraussetzungen stimmen. real,- muss bis zu 30 Prozent höhere Lohnkosten als vergleichbare Wettbewerber zahlen. Das ist langfristig nicht tragbar. Daher brauchen wir einen Haustarifvertrag“, erläuterte real,- CEO Didier Fleury.
Streik gegen Einkommenseinbußen
Die Beschäftigten sehen nicht ein, dass die Standortsicherung auf ihrem Rücken ausgetragen werden soll. So streiken Mitarbeiter von 50 real,-Filialen in ganz Deutschland in der Vorweihnachtszeit für die Rückkehr zur Tarifbindung. Rund 300 Filialen hat real,- in Deutschland, mit etwa 40.000 Beschäftigten. Allein in Nordrhein-Westfalen beteiligen sich am Freitag (11.12.) und Samstag (12.12.) Beschäftigte von 45 Supermärkten an den Ausständen. Zur Kundgebung im Düsseldorfer zakk kamen rund 600 Streikende aus ganz NRW.
Ihnen drohen in den nächsten zwei Jahren Einkommensverluste von bis zu 2.000 Euro pro Hof. Die Tariferhöhungen würden in diesem Jahr ein Plus von 2,5 Prozent in diesem und zwei Prozent im nächsten Jahr bedeuten.
real,-Pläne
Die real,-Geschäftsführungen plant für die Mitarbeiter ein vom Unternehmenserfolg abhängiges variables Urlaubs- und Weihnachtsgeld, weniger Urlaubstage, eine Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit ohne Lohnausgleich, die Änderung der Nachtzuschläge, den Wegfall der Spätöffnungszuschläge und eine neue Entgeltstruktur für Neueingestellte.
ver.di fordert von real,- den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrags, mit dem die Tarifbindung weiter besteht. Die Gewerkschaft ist empört, dass die Dividende für die Aktionäre gesteigert wurde, während man gleichzeitig die Mitarbeiter im Lohn drückt.