Warnstreik am Mittwoch in Düsseldorf: Nach der Verwaltung ruhen nun Busse und Bahnen
Wer am Dienstag (20.3.) bei einem Amt etwas zu erledigen hatte, stand oft vor verschlossenen Türen. An den Warnstreiks im Öffentlichen Dienst beteiligten sich 2400 Beschäftigte und demonstrierten auf dem Burgplatz. Am Mittwoch (21.3.) haben die Ämter wieder geöffnet, doch da die Rheinbahn bestreikt wird, dürfte der zweite Streiktag die Düsseldorfer noch empfindlicher treffen.
Leidenschaftlich sprach Stephanie Peifer auf dem Burgplatz zu den Streikenden
Die Gewerkschaftler sind empört, denn in der zweiten Verhandlungsrunde am 12. und 13. März hatten die Arbeitgeber des Öffentlichen Dienstes kein Angebot gemacht. In Düsseldorf soll ein zweitägiger Streik Bewegung in die Verhandlungen bringen. „Das ist ein klares Zeichen an die Arbeitgeber, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen“, forderte Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des ver.di-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper. „Ihr seid zu Recht sauer, dass ihr bei steigenden Leistungen und guter Konjunkturlage von den Arbeitgebern noch kein klares Signal für ordentliche Tariferhöhungen erhalten habt,“ rief sie den 2400 Demonstranten auf dem Burgplatz zu. Mit Applaus und schrillen Pfiffen stimmten die Beschäftigen ihr zu, die von der Stadtverwaltung, dem Jobcenter, der Agentur für Arbeit, den Stadtwerke, der Netzgesellschaft, dem Stadtentwässerungsbetriebs, der Awista, der Deutschen Rentenversicherung (DRV), der Oper und dem Schauspielhaus gekommen waren. Sechs Prozent mehr Lohn, mindestens 200 Euro, fordert die Gewerkschaft für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen. Auszubildende sollen 100 Euro mehr bekommen und die Übernahmegarantie nach bestandener Abschlussprüfung. Für die Beschäftigen in den Krankenhäusern verlangt die Gewerkschaft eine Erhöhung des Nachtarbeitszuschlags auf 20 Prozent.
Zwischen den heißen Reden sorgte die Band "Heavy Gummi" für musikalische Unterhaltung
Der Öffentliche Dienst dürfe nicht auf der einen Seite den Facharbeitermangel beklagen und sich gleichzeitig wundern, warum die Mitarbeiter die deutlich besser bezahlten Jobs in der Wirtschaft annehmen, wetterte Peifer bei der Kundegebung. Auch die Beschäftigen der Sparkassen seien Kollegen aus dem Öffentlichen Dienst. Dass die Sparkassen im vergangenen Jahr einen satten Gewinn eingestrichen haben und trotzdem eine Nullrunde für die Mitarbeiter fordern, könne nicht sein.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 15. und 16. April terminiert. Bis dahin will die Gewerkschaft noch einige Denkanstöße für die Arbeitgeber setzen.
Mittwoch streiken die Busse und Bahnen
Nachdem am Dienstag der Streikschwerpunkt auf der Verwaltung lag, wird die Rheinbahn am Mittwoch (21.3.) den Arbeitskampf aufnehmen. Der Warnstreik soll nach Angaben der Gewerkschaft über den ganzen Tag gehen und den ÖPNV in der Landeshauptstadt lahmlegen.
Am Mittwoch, 21. März, ist das ganze Netz der Rheinbahn vom Warnstreik betroffen. Alle U-Bahn-, Straßenbahn- und die meisten Buslinien werden ab 3 Uhr nicht fahren. Der Streik soll 24 Stunden dauern und erstreckt sich auf das gesamte Netz der Rheinbahn: Die Stadt Düsseldorf, der Kreis Mettmann, die Stadt Meerbusch und die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen. Die Rheinbahn bittet um Verständnis und empfiehlt auf die S-Bahnen und Regionalzüge der Bahn umzusteigen.
Es wird versucht auf einigen Buslinien Fahrten mit Fremd- und Tochterunternehmen möglich zu machen. Geplant sich folgende Verbindungen:
Linie 730: Freiligrathplatz U – Unterrath – Gerresheim – Eller – Reisholz – Benrath – Urdenbach, Südallee
Linie 746: Velbert ZOB – Wülfrath – ME Jubiläumsplatz – ME Stadtwald S
Linie 751: Ratingen-Hösel S – Ratingen-Lintorf – D-Angermund S – D-Kaiserswerth, Klemensplatz
Linie 770: Velbert ZOB – Heiligenhaus – Ratingen-Hösel S
Linie 771: Velbert ZOB – Heiligenhaus – Ratingen Ost S – Ratingen Mitte
Linie 785: D-Heinrich-Heine-Allee U – D-Reisholz S – Hilden Mitte – Hilden Süd S – Langenfeld-Richrath – Langenfeld S
Linie 831: Krefeld, HPZ Uerdingen – Krefeld, Uerdingen Bf – Meerbusch, Lank-Latum – Meerbusch, Haus Meer U
Linie 834: Oberkassel, Belsenplatz U – Nordfriedhof – Mörsenbroich -Düsseldorf Hbf
Linie SB51: D-Flughafen Bf – D-Nordfriedhof – Meerbusch-Büderich, Landsknecht U – Kaarster Bf
Linie SB56: Bilk S – Universität Süd
Linie O5: Erkrath S – Erkrath-Hochdahl S – Trills – Hochdahler Markt – Sandheide – Willbeck – Erkrath-Millrath S
Linie O6: Erkrath, Haus Brück – Erkrath S – Unterfeldhaus – Kempen – Hochdahler Markt – Erkrath-Millrath S
Linie O14 (TaxiBus mit Anmeldung): Ratingen-Breitscheid, Am Kessel – Mintarder Weg – An der Pönt – Krummenweg – Ratingen-Hösel S
Linie O19 (TaxiBus mit Anmeldung): Ratingen, Fliedner Krankenhaus – Lintorf, Rathaus – Ratingen -Lintorf, Mörikestraße
Fahrgäste erhalten aktuelle Information unter www.rheinbahn.de/streik, facebook.com/rheinbahn und twitter.com/rheinbahn_info oder bei der „Schlauen Nummer“ 01806. 50 40 30 (20 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, 60 Cent pro Anruf aus den Mobilfunknetzen).