Borussia Düsseldorf: Trotz Niederlage in Neu Ulm besteht Chance
Noch ist alles drin. Zwar haben die Borussen das Halbfinal-Hinspiel der Tischtennis Champions League beim TTC Neu-Ulm am Mittwoch (15.2.) mit 2:3 verloren, doch das Ergebnis lässt die Hoffnung auf den Final-Einzug der Düsseldorfer nicht sterben. Ein Sieg in gleicher Höhe im Rückspiel am Sonntag (19. 2.) im Arag Center Court am Staufenplatz würde zum sogenannten golden Match führen. Dabei treten jeweils drei Spieler nur jeweils nur in einem Satz gegeneinander an. Ein 3:1 würde die Düsseldorfer weiterhin von der europäischen Krone träumen zu lassen.
„Das war ein Riesenkampf in Neu-Ulm“, resümiert Borussia-Cheftrainer Danny Heister. „Dadurch haben wir uns noch eine Chance für Sonntag erhalten. Wenn wir im Rückspiel genauso auftreten, vor unserem eigenen Publikum, dann können wir das gewinnen.“ Dafür muss aber neben Anton Källberg (Wrl. 20), der die beiden Borussia-Erfolge erzielte, mindestens ein weiterer Spieler des sechsmaligen Champions League-Triumphators aus Düsseldorf gewinnen.
Dass Europameister Dang Qiu (Weltrangliste 11) gegen das „japanisches Wunderkind“ der Neu-Ulmer, den 19-Jährigen Tonokazu Harimoto (Wrl. 4), verloren hat, frustrierte ihn sehr. „Ich habe im ersten Satz 6:3 geführt und dann 6:10 zurückgelegen. Im vierten Satz habe ich 4:0 geführt und plötzlich stand es 4:4. Wenn ich davon etwas nach Hause bringe, läuft das Spiel vielleicht anders“, ärgert sich Qiu.
Källberg bewies anschließend, wozu er im Borussia-Trikot fähig ist. Der Schwede ließ dem Olympia-Dritten und Ex-Düsseldorfer Dimitrij Ovtcharov keine Chance. 0:3 hat Ovtcharov schon lange nicht mehr verloren. Die Führung lag für die Düsseldorfer dennoch außerhalb der Reichweite, denn Timo Boll (Wrl. 15) bot Vizeweltmeister Truls Moregard (Wrl. 6) zwar einen großen Kampf, doch der TTC-Akteur behielt hauchdünn die Oberhand. „Leider hatte Timo einen schlechten Start im fünften Satz. Das wäre natürlich ein großer Schritt für uns gewesen“, so Heister.
Es folgte der erneute Ausgleich durch einen kämpferischen, sich nie aufgebenden Källberg, der Harimoto in fünf Sätzen niederrang und den wichtigen zweiten Punkt für seine Borussia holte. „Das war ein guter Tag. Gegen zwei solche Weltklassespieler zu gewinnen, ist immer etwas ganz Besonderes“, erläuterte Källberg.
Die Partie war auf des Messers Schneide. Beide Teams hatten im letzten Spiel zwischen Qiu und Ovtcharov die Siegchance. Die ergriff aber der Neu-Ulmer. Der Düsseldorfer fand im gesamten Spiel kein Mittel gegen „Dimas“ Aufschläge.
„Es war gut für uns zu sehen, dass wir nicht so weit weg sind. Natürlich ist es ärgerlich, dass wir knapp verloren und ein paar Chancen ausgelassen haben“, urteilte Boll. „Wenn wir am Sonntag noch ein paar Prozent drauflegen können, können wir auch gewinnen und ins Finale einziehen.“
TTC Neu-Ulm – Borussia Düsseldorf 3:2
Tomokazu Harimoto – Dang Qiu 3:1 (11:8, 7:11, 11:1, 11:8)
Dimitrij Ovtcharov – Anton Källberg 0:3 (5:11, 10:12, 9:11)
Truls Möregard – Timo Boll 3:2 (11:8, 7:11, 7:11, 11:5, 6:0)
Harimoto – Källberg 2:3 (7:11, 11:8, 8:11, 11:, 4:6)
Ovtcharov – Qiu 3:1 (11:6, 11:13, 11:8, 11:8)