TV-Kritik: Das Erste verhunzt die Düsseldorfer Fernsehsitzung
Das Erste Fernsehprogramm hat die Düsseldorfer Fernsehsendung verhunzt, sprich lieblos geschnitten. Sie lief am Mittwoch (15.2.) zwei Stunden lang, zwischen 20.15 und 22.15 Uhr. Es gab zu viel Wort, zu wenig Musik, kaum Saalstimmung, zu distanzierte Kameras. Geschnitten wurde die Aufzeichnung aus der Stadthalle mit einem ganz groben Messer.
Frau Kühne auf fünf Minuten eingekürzt
Zum Beispiel: Ingrid Kühne. In der TV-Sendung wurde sie brachial auf fünf Minuten eingekürzt – während Markus Krebs mit uralten Gags 13 Minuten füllen und auch noch eine Zugabe geben durfte. Düsseldorfer wie Jürgen Hilgers wurden komplett ignoriert. So erging es auch Christian Pape und der Tanzgarde Rheinstars. Sämtliche Bands – darunter die Fetzer auf Abschiedstournee – kamen in dem Düsseldorfer TV-Gehäcksel jeweils nur mit einem Lied vor. Tatsächlich wurden am Abend der Aufzeichnung von allen Musikern mehrere Stücke gespielt. Selbst vor dem toll choreographierten Sessions-Tanz der KaKaJu blieb in der stark gekürzten TV-Fassung nur wenig übrig.
Der zerschnittene Sitzungspräsident
Moderator Stephan Kleinehr hatte am Aufzeichnungstermin souverän durch den Abend geführt – im TV kam er als Sitzungspräsident über, der immer wieder die gleichen Worte wählt. Hinzu kamen Saalbilder und Close-ups, die von Kameraleuten gemacht wurden, die keine Lust auf Karneval und keine Ahnung von Düsseldorf haben.
Besser ein Streaming in Eigenverantwortung
Wäre die Fernsehsitzung nicht eine Einnahmequelle für das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC), es wäre mittlerweile besser, sie selbst aufzuzeichnen und als Streaming ins Netz zu stellen. Das böte allen Auftretenden – ob Bands, Tänzer*innen oder Redner*innen die Chance, sich besser dem Publikum zu präsentieren und eine wirklich überzeugende Visitenkarte für den Düsseldorfer Karneval abzugeben. So wars eher ein langer TV-Abend.