In Düsseldorf fährt die Rente Straßenbahn: Mahnung zur richtigen Weichenstellung
In Düsseldorf fährt die Rente Straßenbahn. Mit einer speziell bemalten Tram will der Deutsche Gewerkschaftsbund, DGB, die Politik daran erinnern, dass jetzt die Weichen in der Rentenpolitik richtig gestellt werden müssen, damit aus der Altersvorsorge kein Zug nach nirgendwo wird.
Bereits jetzt bleibt nach 45 harten Arbeitsjahren erschreckend wenig übrig: 880,61 Euro pro Monat bei den Düsseldorfer Männern und 604,25 Euro pro Monat bei den Düsseldorfer Frauen. Dabei müssen teilweise noch Steuern und Krankenkassenkosten bezahlt werden. Die Vize-Vorsitzende des DGB in Nordrhein-Westfalen, Sabine Graf, und Düsseldorfs DGB-Chefin Sigrid Wolf hakten einander unter – vor der frisch bemalten Straßenbahn im gleißenden Licht der Wintersonne: „Nach einem langen Arbeitsleben muss die Rente reichen“, forderten die beiden Gewerkschafterinnen.
Nicht jeder zahlt in die Rente ein…
Um auf sicheren Schienen zu diesem Ziel zu kommen, gibt es mehrere Routen. Route eins ist ein alter Konflikt: Beamte und Selbstständige sollten in das Rentensystem einzahlen. Da war vor der selbstgestalteten Straßenbahn spürbar, dass die DGB-Frauen nicht auf diese Barrikade springen wollten. Andere Interessengruppen müssten lieb gewonnene Besitzstände aufgeben. Da kann der demographische Faktor noch so drohend am Horizont erscheinen, es findet sich niemand, der das ernsthaft zu seinem Thema macht.
DGB fordert Ausgleich übers Steuersäckel
Bleibt nur Route zwei für die Renten-Bahn: Der Ausgleich übers Steuersäckel. Die Mütterrente – gut sieben Milliarden Euro müsste aus dem Renten- in den Steuertopf umgehoben werden, das würde die Altersvorsorge schon mal entlasten – forderten Graf und Wolf. Das Rentenniveau müsse stabilisiert, Rücklagen müssten ausgebaut und nicht durch die Politik verschleudert werden. Zudem müssten die Betriebsrenten als zusätzliche Säule des Alterseinkommens verbreitert werden.
Für all das steht die Rentenbahn – die ab sofort bis zur Bundestagswahl im September 2017 durch Düsseldorf rumpelt.