Düsseldorf Schwimmbäder: Gebremster Start für den neuen Bäderchef Christoph Schlupkothen
Der Start als Geschäftsführer bei der Bädergesellschaft Düsseldorf ist für Christoph Schlupkothen ganz anders verlaufen, als gedacht. Alle Bäder sind geschlossen, die meisten Mitarbeiter in Kurzarbeit und das Rheinhochwasser flutete das Löricker Freibad. Mit den aktuellen Corona-Lockerungsmaßnahmen könnte der Schwimmbetrieb eventuell im März vorsichtig starten – doch das ist noch mit vielen Fragezeichen versehen.
Alle warten darauf, dass es endlich die Freigabe gibt und die Schwimmer*innen wieder in die Bäder dürfen, wie hier in Flingern
Bis Ende März als Doppelspitze
Seit Januar bildet der 40-jährige Schlupkothen mit Roland Kettler die Geschäftsführung der Bädergesellschaft. Diese gemeinsame Zeit endet Ende März, dann wird Kettler die Bädergesellschaft verlassen. Damit könnte für den neuen Geschäftsführer im doppelten Sinne eine neue Zeit anbrechen. Denn dann ist er alleine Chef und vielleicht dürfen dann auch endlich wieder Menschen in die Schwimmbäder kommen und die rund 260 Mitarbeiter*innen kehren an ihre Arbeitsplätze zurück.
19 Schwimmbäder gehören zur Düsseldorfer Bädergesellschaft und einzig im Rheinbad ist derzeit eingeschränkter Betrieb für den Landeskader der Schwimmer*innen und den innerbetrieblichen Unterricht der 14 hauseigenen Azubis möglich. Seit Anfang November sind die Bäder nach den Vorgaben der Coronaschutzverordnung geschlossen. Es wird versucht, Wartungs- und Reparaturarbeiten vorzuziehen, für die sonst eine Schließung des Schwimmbetriebs erforderlich gewesen wäre. So werden beispielsweise im Düsselstrand Fliesen erneuert.
Noch sieht es in Heerdt nach Baustelle aus, aber zumindest die Büros der BV 4 sind fast fertig
Nach den aktuellen Beschlüssen in Berlin könnte es – vorausgesetzt NRW setzt diese entsprechend um – vielleicht ab 22. März zu ersten Badöffnungen kommen. Wie dies aussehen könnte, wie dann die aktuellen Infektionszahlen sind und ob die Schwimmgäste einen gültigen Negativ-Test mitbringen müssen, ist noch vollkommen offen. Zur Öffnung der Hallenbäder braucht es rund eine Woche Vorlauf, bei den Freibädern mindestens zwei Wochen.
Der Sprungturm zum 25 Meter-Becken ist im Rheinblick 741 über das Dach der Bademeister-Kabine zu erreichen
Neubauten
Von Corona unbeeinflusst nähert sich das neue Hallenbad in Heerdt, der Rheinblick 741, seiner Fertigstellung. Die im gleichen Gebäude untergebrachte Bezirksverwaltungsstelle 4 (Oberkassel, Niederkassel, Lörick, Heerdt) wird schon bald ihre neuen Büros beziehen. Auf dieser Etage gibt es auch einen Veranstaltungsraum für 200 Personen und eine Terrasse mit Blick auf den Rhein. Das Hallenbad wird voraussichtlich zum Schuljahresstart Anfang September eröffnet. Dann können die Schwimmer*innen sind auf ein neues barrierefreies Bad mit 25-Meter-Becken, Kursbecken, Kinderplanschbecken und Warmwasserbecken freuen. Auf dem Parkdeck neben dem Schwimmbad entstand ein Fußballfeld für den benachbarten Verein CfR Links.
Einen Whirlpool gibt es im neuen Heerdter-Bad gleich gleich dem Kinderplanschbecken
In einem Jahr soll das nächste Neubauprojekt der Bädergesellschaft fertig werden. In Benrath entsteht ein Hallen- und Freibad. Der Baustart für das neue Bad in Derendorf, der Ersatz für das Unterrather Bad, steht noch nicht fest. Lediglich für den Standort gibt es derzeit einen Beschluss.
Schwimmkurse
Für den neuen Bäderchef und seine Mitarbeiter wird es in den nächsten Monaten eine Herausforderung werden, den Schwimmunterricht für die Düsseldorfer Kinder aufzuarbeiten. Durch die Schließungen im vergangenen Jahr mussten auch die Kurse pausieren. Was für die Nutzer*innen der zahlreichen Fitnesskurse ärgerlich war, hat für viele Kinder eine noch größere Bedeutung. Die Warteliste aus 2020 konnte durch mehr Kurse in den Herbstferien abgearbeitet werden. So soll auch in diesem Jahr verfahren werden. Schlupkothen betont gegenüber report-D, dass das Vereins- und Schulschwimmen sofort wieder an den Start gehen wird, sobald das Land dafür grünes Licht gibt.
Bis das Bäder-Maskottchen Denni die Besucher im Freibad begrüßen kann, wird es noch etwas dauern
Ideen und Projekte
Die ersten Wochen des Jahres ohne Schwimmbetrieb ließen ein wenig Zeit, Ideen für später zu entwickeln. Mit dem stetig wachsenden Kursprogramm hat sich die Bädergesellschaft bereits in der Vergangenheit gut aufgestellt und sich als Freizeitanbieter etabliert. Vor seinem Wechsel nach Düsseldorf war Schlupkothen als Geschäftsführer der Stadtbad Sport und Freizeit GmbH in Braunschweig tätig. Dort führte er unter anderem das Virtual-Reality-Schnorcheln ein, was auch für die Bädergesellschaft ein Projekt sein könnte. Die Düsseldorfer*innen dürfen gespannt sein, welche Aktionen es geben wird.
Sicherheitskonzept
Durch die Zugangsbeschränkungen in der Corona-Zeit mit Online-Ticket und Reservierung hat die Bädergesellschaft gleichzeitig einen weiteren Schritt im sowieso geplanten Sicherheitskonzept getan. Nach den Vorfällen im Rheinbad im Sommer 2019 waren Maßnahmen festgelegt worden, wie Besucherströme zu regulieren sind und Menschen, die sich daneben benehmen, schon beim Einlass erkannt werden können. Die Systeme zur Ticketbuchung werden auch nach Corona weiterlaufen, die Prozesse haben sich etabliert. Durch die Pandemie konnte die Digitalisierung schneller umgesetzt werden als ursprünglich gedacht.
Hier geht es zu weiteren Informationen der Bädergesellschaft Düsseldorf.